- Dr. Timm Kern spricht mit Vodafone über Netz- und Mobilfunkversorgung in der Region
- Milliardeninvestitionen und alternative Frequenzversteigerung sollen Ausbau bei Mobilfunk und Glasfaser beschleunigen
- Für Akzeptanz vor Ort hohe Transparenz und offensive Kommunikation an den Tag legen
„In Deutschland dauert es teilweise 24 Monate, bis ein Funkmast steht. Das geht andernorts deutlich schneller. Wir müssen deshalb mehr tun, um bei der digitalen Infrastruktur aufzuholen.“
Bei einer Videokonferenz mit dem Landtagsabgeordneten Dr. Timm Kern (FDP) erklärte Torben Kimmel, Manager Public Affairs von Vodafone Deutschland, mit diesen Worten, weshalb der Ausbau von Mobilfunk- und Netzinfrastruktur teilweise nur langsam vorangeht. Das Unternehmen fusionierte 2019 mit dem in Baden-Württemberg ansässigen Kabelnetzunternehmen Unitymedia und ist einer der großen Telekommunikationsanbieter. Es versorgt im Kreis Freudenstadt rund ein Drittel der Haushalte mit gigabitfähigen Anschlüssen (bis zu 1.000 Mbit/s). Bei der Mobilfunkversorgung mit LTE erreicht Vodafone rund 75 Prozent der Haushalte. „Diese Versorgungssituation ist noch nicht das, was wir anstreben. Aktuell planen wir bis Mitte 2021 vier Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilfunkversorgung: einem LTE-Neubaustandort in Horb am Neckar und drei LTE-Erweiterungen für zusätzliche Netzabdeckung in Baiersbronn, Horb am Neckar und Schopfloch“, sagte Kimmel. Auch die neue Mobilfunk-Generation 5G bringt Vodafone in den Kreis Freudenstadt. Mittelfristiges Ziel ist es, möglichst die gesamte Bevölkerung, also alle besiedelten Gebiete, an das 5G-Netz anzubinden. Dabei wird Vodafone zunächst die bereits vorhandene Mobilfunk-Infrastruktur weitgehend mitnutzen und seine 5G-Antennen, wo immer es möglich ist, zunächst an den 41 bestehenden Mobilfunkstationen im Kreis anbringen. Die ersten beiden 5G-Stationen wurden bereits in Schopfloch und Baiersbronn in Betrieb genommen.
Die Pandemie hat nach Einschätzung von Dr. Timm Kern verdeutlicht, welch herausragende Bedeutung einer zukunftsfähigen Digitalinfrastruktur zukommt. „Deshalb wollen wir Freie Demokraten Investitionen in die Breitband- und Mobilfunkinfrastruktur in Höhe von rund zwei Milliarden Euro tätigen. Aber auch die bisherige Frequenzversteigerung muss überdacht werden.“ Aus Sicht von FDP-Politiker Timm Kern muss in erster Linie die flächendeckende Versorgung im Fokus stehen, nicht die Einnahmen für den Bundeshaushalt.
Torben Kimmel erklärte auch, dass die schwierige Topographie der Region mit vielen Höhenmetern dazu führt, dass die Mobilfunkversorgung physikalisch schwierig und mit hohen Investitionen verbunden ist. Oft sind auch Akzeptanzprobleme ein Hindernis für den Ausbau: „Es geistern teilweise Verschwörungstheorien herum, die Mobilfunkstrahlung als besonders gefährlich darstellen. Diesen gilt es mit Fakten zu begegnen, da Telekommunikationsanbieter selbstverständlich die hohen gesetzlichen Vorgaben beim Strahlenschutz strikt einhalten und entsprechend kontrolliert werden.“
Dazu erklärte der Abgeordnete Dr. Timm Kern: „Die Menschen haben zurecht hohe Erwartungen an Netze, Straßen und Schienen. Aber wenn in der unmittelbaren Nachbarschaft ausgebaut werden soll, werden oft Einzelinteressen vor das Gemeinwohl gestellt und Projekte teils unfair bekämpft. Wir müssen dem mit transparenten Verfahren und offensiver, ehrlicher Kommunikation von Seiten der Kommunen und der Unternehmen begegnen. Gerade mit Blick auf die Anwendungen im industriellen Bereich, die beispielsweise durch den Mobilfunkstandard 5G möglich sind, müssen wir unsere Infrastruktur für die Menschen und die Unternehmen für die Zukunft gut aufstellen. Nur so bleiben die tollen Jobs in unserer Region erhalten und Firmen können durch Innovationen vorankommen.“
Auch die lokalen Einschränkungen im Vodafone-Netz im Bereich Horb am 8. und 9. Dezember wurden in dem Gespräch thematisiert. Mehrere hundert Haushalte konnten vorübergehend kein Breitband-Internet nutzen. Grund hierfür war ein sog. Routing-Fehler. Obwohl die Modems der Kunden online waren, konnten die betroffenen Kunden keine Internet-Seiten aufrufen. Dieser Fehler wurde durch ein Software-Update behoben. Seit dem Nachmittag des 9.12.2020 steht das Kabelnetz wieder vollständig zur Verfügung. Torben Kimmel bat im Namen von Vodafone die betroffenen Kunden um Entschuldigung für ihre vorübergehenden Unannehmlichkeiten.