Mit der Corona-Pandemie erleben wir seit einigen Monaten zahlreiche, tief einschneidende gesellschaftliche Veränderungen. Gleichzeitig befinden wir uns auch inmitten großer globaler Umbrüche: Klimawandel, Digitalisierung, ein immer aktiveres Auftreten der Weltmacht China bei gleichzeitigem Rückzug der USA, politische Polarisierungen in Europa – dies sind nur einige Stichworte für die großen Veränderungsprozesse unserer Zeit.
Bis jetzt hat sich unsere repräsentative Demokratie mit einem leistungsfähigen Gesundheitssystem und einem verantwortungsbewussten Verhalten der Bürgerinnen und Bürgern im internationalen Vergleich sehr gut bewährt.
Es gibt aber auch Defizite, die zu Stillstand und Unzufriedenheit bei vielen Menschen führen. So habe ich in den letzten Monaten viele Mitteilungen von Schülern, Eltern und Lehrkräften erhalten, die sich angesichts der schlechten personellen und technischen Ausstattung unseres Bildungswesens große Sorgen machen.
Am Montag teilte der Baden-Württembergische Handwerkstag mit, dass Bauabnahmen und Ausschreibungen teilweise nicht vorankommen, weil manche Behörden wochenlang im Corona-Modus abtauchen oder vom Home-Office aus keine Bauunterlagen voranbringen können (fehlende Digitalisierung). Das Konjunkturprogramm der GroKo bleibt ihrer politischen Linie leider treu: statt gezielt Innovationen zu fördern, wird viel Geld mit der Gießkanne verteilt.
Wir brauchen jetzt eine Trendwende hin zu mehr „Unternehmertum“: Unternehmerisch handelnde Personen sind für mich nicht nur Firmeninhaber oder Konzernchefs – eine unternehmerisch handelnde Person ist auch die Vorsitzende eines Schulfördervereins, die gemeinsam mit Lehrern und Eltern Aktionen für Schüler auf die Beine stellt und damit abwechslungsreiches Schulleben ermöglicht.
Unternehmerisch handelnde Personen sind die „Schaffigen Rentner“ aus Tumlingen und zig Ehrenamtliche im Kreis FDS, die ihre Erfahrung und ihre Schaffenskraft gemeinnützig zur Verschönerung des Dorfes oder unverzichtbarer Vereinsangebote einbringen.
Unternehmerisch handelnde Personen in Rathäusern und Behörden verstecken sich nicht hinter Paragraphen, die zu viele Ideen im Keim ersticken, sondern ermöglichen Projekte, in dem sie Menschen hinter einer guten Idee versammeln und Problemlösungskompetenz an den Tag legen.
Es ist dieser unternehmerische Geist, den wir in unserem Landkreis, in BW und in Deutschland neu entfachen müssen. Dies kann durch neue Formate gelingen, bei denen gute Gespräche und somit neue Kooperationen entstehen. Oder auch ganz praktisch durch den Abbau von unnötiger Bürokratie, damit mehr Kraft, Zeit und Nerven für die wirklich wichtigen Aufgaben unserer Gesellschaft zur Verfügung stehen.
Über Ihre Ideen für mehr unternehmerisches Handeln freue ich mich: info@timm-kern.de