
- Landtagsabgeordneter Dr. Timm Kern (FDP) besichtigte Maschinenbaufirma „Kallfass GmbH“ in Baiersbronn
- Gesprächspartner fordern flexible Übergänge zwischen Beruf und Rente
- Wohlstand ohne europäischen Binnenmarkt undenkbar
„Im Austausch mit Mittelständlern wie Ihnen erkennt man, wie wichtig der europäische Binnenmarkt für unsere Arbeitsplätze und den Wohlstand ist.“ Mit dieser Botschaft bekräftigte der Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern (FDP) beim Unternehmen „Kallfass GmbH“ in Baiersbronn die Bedeutung der Europäischen Union. Angesichts aufkommender Stimmen, die das Friedens- und Wohlstandsprojekt Europa in Frage stellen, sei diese Botschaft wichtiger denn je. Ursula und Volker Kallfass von der Geschäftsführung betonten, dass die Gemeinschaftswährung das Wirtschaften massiv vereinfacht hat und gefährliche Kursschwankungen entfallen sind. Das Unternehmen produziert neben Sortier-, Hobel-, Stapelanlagen weitere Maschinen im Automationsbereich und beliefert damit Kunden weltweit. Stetig wurde der Betrieb erweitert und heute beschäftigt „Kallfass GmbH“ rund 100 Mitarbeiter. Neben dem Stammsitz in der Schwarzwaldgemeinde unterhält der Maschinenbauer auch ein Zweigwerk in Wernigerode (Sachsen-Anhalt).
Wie bei zahlreichen anderen Betrieben im Kreis Freudenstadt ist die Suche nach Fachkräften auch hier eine anspruchsvolle Aufgabe. „Wir schauen nicht in erster Linie auf die Zeugnisnoten der jungen Menschen oder die Herkunft. Entscheidend ist der Wille zur Leistungsbereitschaft und Eigenverantwortung“, erläuterte Unternehmer Volker Kallfass. Auf der Suche nach Nachwuchskräften ist das Unternehmen auf regionalen Jobbörsen präsent. Dem Bildungspolitiker Timm Kern gab er mit auf den Weg, sich für eine verstärkte Berufsorientierung in den Schulen einzusetzen. So seien Praktika eine Chance, dass junge Menschen die vielfältigen Beschäftigungsmöglichkeiten in der Region kennenlernen. Daraus können Kontakte und Anstellungsmöglichkeiten entstehen.
Ein weiteres Instrument zur Minderung des Fachkräftemangels sahen die Gesprächspartner in flexiblen Übergängen zwischen Beruf und Rente. „Starre Gesetzgebung hilft hier nicht weiter. Viel stärker müsse die mögliche Bereitschaft der Beschäftigten und Anreize von Arbeitgebern zu individuellen Lösungen führen, wovon beide Seiten profitieren“, bekräftige Dr. Timm Kern die Forderung der Freien Demokraten nach der sogenannten Flexi-Rente. Dieses FDP-Konzept sieht auch vor, dass die Hinzuverdienstgrenzen neben dem Rentenbezug komplett abgeschafft werden. Die Vorschläge stießen bei Ursula und Volker Kallfass auf Zustimmung. So könnten Fachkräfte am Ende ihres Berufsweges wertvolle Kompetenz und Erfahrung an Auszubildende weitergeben und selbst bestimmen, wann sie in den Ruhestand gehen möchten. In diesem Zusammenhang kritisierte Dr. Timm Kern die aktuelle Rentenpolitik der Großen Koalition, die nur für bestimmte Bevölkerungsgruppen Vorteile bietet und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands durch einen verschärften Fachkräftemangel gefährden.