- Landtagsabgeordneter Dr. Timm Kern (FDP) stellte Anfrage zu energiepolitischen Themen an die grün-schwarze Landesregierung
- Kern: Potential von Freiflächen-Photovoltaik und Holz nutzbar machen
- Energetische Informationen sind Mangelware
„Es ist dringend notwendig, dass die grün-schwarze Landesregierung und der zuständige Minister Franz Untersteller (Grüne) genauso viel Einsatz bei Projekten für Energieeffizienz oder Freiflächen-Photovoltaik wie bei der Windenergie aufbringen.“
Der Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern (FDP) kritisiert die Antworten der Landesregierung auf seine Anfrage zu energiepolitischen Themen im Kreis Freudenstadt und fordert eine ideologiefreie Energiewende, die erreichbare Ziele sowie eine dezentrale Realisierung zugrunde legt.
In der Antwort des baden-württembergischen Umweltministers Franz Untersteller missfallen dem örtlichen Abgeordneten besonders die unzureichenden Informationen. „Jede politische Maßnahme beginnt mit einer gründlichen Analyse der Ist-Situation. Dies ist erkennbar nicht der Fall, da die Landesregierung ausschließlich den Energieverbrauch des Sektors Industrie bekannt gibt. Zahlen zu den Sektoren Elektrizität, Wärmeversorgung und Verkehr liefert sie nicht“, kritisiert Kern.
Auch in der politischen Ausrichtung fordert der FDP-Politiker neues Denken: „Gerade der waldreiche Landkreis Freudenstadt (62 Prozent der Gesamtfläche) hat im Bereich der Energie- und Wärmegewinnung durch Holzfeuerung großes Potential. Dies gilt es genauso zu entfachen, wie die Potentiale von Freiflächen-Photovoltaikanlagen, für die es eine stärkere Akzeptanz der örtlichen Bevölkerung gibt. Wir brauchen weniger Ideologie in der Energiepolitik aber dafür mehr Rahmenbedingungen, die örtliche Initiativen möglich machen“, betont Kern.
Gelungene Beispiele sind für ihn die genossenschaftlich organisierte WeilerWärme in Pfalzgrafenweiler, die erneuerbaren Energieprojekte innerhalb der Gemeinde Eutingen oder auch die Initiativen durch Nahwärmenetze in Glatten oder Loßburg.
Nach Ansicht von Timm Kern hat der Kreis Freudenstadt das Potential, ein Vorzeigebeispiel der Energiewende zu werden. „Das gelingt uns schon bei der Ressourcenschonung durch das geringste Müllaufkommen in ganz Baden-Württemberg. Mit lediglich 73 Kilogramm Haus- und Sperrmüll je Einwohner pro Jahr 2017 erzielte der Landkreis Freudenstadt das beste Ergebnis in ländlichen Kreisen. Sein Appell: „Zeigen wir auf, dass schon heute örtliche Vorzeigeprojekte vorhanden sind. Setzen wir den politischen Rahmen so, dass der Ideenreichtum und die Schaffenskraft der Menschen vor Ort durch praxisfreundliche Genehmigungsverfahren zur Geltung gebracht werden. Die größte Akzeptanz für ein Megaprojekt, wie die Energiewende, ist nach meiner festen Überzeugung mit dezentralen Elementen zu schaffen.“