• Dr. Timm Kern fordert fairen Wettbewerb unter Lebensmittelhändlern und nimmt Verbraucher in die Pflicht
  • Gerhard Faßnacht und Stefan Schäfer für praxistaugliche Vorschriften auf Landesebene
  • FDP bekennt sich zur regionalen Landwirtschaft und wohnortnahen Versorgung

„Die Lage ist bitter. In den nächsten Monaten werden viele Höfe in existentielle Liquiditätsschwierigkeiten geraten“, sagte Stefan Schäfer. Der Landwirt aus Betra fasste mit dieser Schilderung die Lage zahlreicher Milchbauern angesichts des aktuellen Milchpreisverfalls zusammen. Über diese Entwicklung sprach der Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern (FDP) mit Schäfer und dem Vorsitzenden des Kreisbauernverbands, Gerhard Faßnacht. Auf dem Altheimer Hof von Gerhard Faßnacht bekannte sich der FDP-Politiker zu der landwirtschaftlichen Struktur der Region: „Die malerische Landschaft unseres Landkreises ist kein Zufallsprodukt. Sie ist das Ergebnis der harten Arbeit unserer Landwirte.“ Für Dr. Timm Kern tragen die Milchbauern durch die Grünlandpflege entscheidend zur hervorragenden Kulturlandschaft im ländlichen Raum bei. Deshalb forderte er die Regierungsparteien in Bund und Land auf, nachhaltige Hilfen für die Landwirtschaft zu beschließen. Politische Maßnahmen forderte er für einen stärkeren Wettbewerb unter den Lebensmittelhändlern und andererseits eine verantwortungsbewusste Entscheidung der Verbraucher.

Im Mai erhielten die Milchbauern erstmals unter 20 Cent pro Liter. Für eine langfristige Betriebssicherung sind zwischen 35 und 40 Cent erforderlich. Auffällig dabei: Bei allen großen Lebensmittelhändlern war der Billigpreis für Milch derselbe.

Der liberale Politiker Dr. Timm Kern sagte mit Blick auf die einheitlichen Milchpreise in den Supermärkten: „Für die FDP ist der faire Wettbewerb ein entscheidender Garant der sozialen Marktwirtschaft.“

Die Landwirte Faßnacht und Schäfer kritisierten auf Landesebene Bürokratievorschriften, die ihnen das Leben unnötig schwer machen. „Um die überzogenen Meldefristen bei Tierverkehr und Neugeburt einzuhalten, ist für uns ein bürokratischer Riesenaufwand nötig“, sagte Stefan Schäfer. Der FDP-Politiker verwies auf Vorurteile, die manche politischen Akteure gegenüber Landwirten und auch Jägern haben: „Diese praxisfernen Gängelungen sind das Resultat dieser Ansichten. Im Gegensatz dazu bekennt sich die FDP zur regionalen Landwirtschaft, die eine wohnortnahe Versorgung der Menschen garantiert.“

Abschließend nahm der Landespolitiker jeden Einzelnen in die Pflicht: „Beim Gang in den Supermarkt muss jedem von uns die dramatische Situation der Landwirte stärker bewusst sein. Es gibt zahlreiche Produkte von lokalen Molkereien, die den Bauern einen fairen Preis geben. Wer ausschließlich die billigste Milch kauft, zahlt mit dem Verschwinden unserer Kulturlandschaft einen hohen Preis.“