Sich vor Ort zu informieren ist für den Landtagsabgeordneten Dr. Timm Kern immer noch der beste Weg um Brücken zu den Menschen zu bauen und von den Anregungen und Problemen vor Ort zu erfahren. Auf seiner Tour durch den Wahlkreis besuchte der Liberale Dr. Timm Kern vergangene Woche das Unternehmen Otto Mayer Maschinenfabrik GmbH in Loßburg-Lombach. Bei einer Werkstattführung und im Gespräch mit den Geschäftsführern Kurt und Hans Mayer informierte er sich über das Unternehmen.

„Ich bin jedes Mal aufs neue beeindruckt über die Unternehmen und ihre weltweiten Exportpartner, die wir hier im Kreis Freudenstadt haben“, so der Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern. Die Gebrüder Mayer zeigten dem Landtagsabgeordneten die Sonderanfertigungen, die derzeit produziert werden. Die Maschinen gehen unter anderem nach Dubai, nach Russland, nach Österreich und ein Teil bleibt in Deutschland. „Es ist von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich“, berichtete Hans Mayer, „letztes Jahr hatten wir ein sehr große Nachfrage in Deutschland und dieses Jahr exportieren wir viele Maschinen ins Ausland.“ Made in Germany ist gerade in ihrem Bereich noch ein wirkliches Markenkennzeichen und ein Verkaufsargument. Insbesondere um gegen die asiatische Konkurrenz anzukommen müssen wir mit Spezialwissen und auch Produktionen in geringen Stückzahlen punkten, berichten die Geschäftsführer einstimmig.

Wichtige Themen in der Entwicklung sind für das Unternehmen Mayer derzeit der Arbeits- und Lärmschutz sowie Energieersparnis. „Wir versuchen durch Innovationen vorne zu bleiben“, berichtet Hans Mayer. Viele andere kleine Betriebe sind derzeit schon vom Markt verschwunden in dieser Branche oder wurden von größeren aufgekauft.

Wie oftmals bei Unternehmensbesuchen in klein- und mittelständischen Betreiben beklagten auch Kurt und Hans Mayer die teilweise überzogenen europäischen Vorschriften und Richtlinien. Besonders ging es ihnen dabei um die CE-Abnahme für die gefährlichen Maschinen, die sie produzieren. „Bei der Vielzahl an Sonderanfertigungen, die wir hier produzieren, ist es wirklich ein Problem, wenn man jede Einzeln abnehmen lassen muss. Im Schnitt dauert so eine Abnahme noch einmal vier bis acht Wochen. In der Zeit können wir unsere Maschinen dann noch nicht ausliefern“, so der Geschäftsführer Kurt Mayer. In die gleiche Richtung zielt die Forderung sich für einen Bürokratieabbau bei den Fördergeldanträgen einzusetzen. Im Gegensatz zu großen Unternehmen in der Region können die kleineren Unternehmen die bürokratischen Anforderungen für Förderprogramme oft nicht stemmen, da sie nicht genügend Personal dafür abstellen können.

Dr. Timm Kern versprach die Anliegen der Lombacher Firma auch an Michael Theurer, dem örtlichen Europaabgeordneten, weiterzuleiten der sich auch während des Wahlkampfes für ein Bürokratieabbau in der EU stark gemacht hat

Thema des Besuches war auch die Situation der Ausbildung im Betrieb. Seit Jahren hat der Betrieb pro Jahr mindestens einen oder eine Auszubildende und freut sich, dass viele auch über die Ausbildung hinaus dem Betrieb erhalten geblieben sind. Doch derzeit stimmt die Geschäftsführer die Bewerberlage für die Ausbildungsplätze nicht mehr zufriedenstellend. „Wir besetzen unsere Ausbildungsplätze nur noch, wenn wir auch wirklich einen geeigneten Kandidaten oder eine geeignete Kandidatin finden“, berichten die Geschäftsführer. Oftmals sei es ein Problem, dass die Bewerber weder eine hohe Motivation noch eine gute schulische Grundbildung mitbringen. Auch der Rückhalt aus dem Elternhaus die jungen Menschen bei ihrer Ausbildung zu unterstützen oder dem Betrieb auch als Ansprechpartner bei Problemen zu dienen, sei nicht mehr immer gegeben und erschwere es den Betrieben, die sehr gerne ausbilden würden. Oft sind die Ansprüche an die Ausbildung auch gestiegen, so sind Realschüler für die Firma Mayer im kaufmännischen Bereich oftmals die bessere Wahl da sie ein vertieften Sprachkenntnisstand in Englisch hätten, der benötigt wird um mit den weltweiten Kunden kommunizieren zu können.

„In den meisten Betrieben in meinem Wahlkreis sind es oft die gleichen Probleme, die im Bereich der Ausbildung mir geschildert werden. Dies ist auch auf ganz Baden-Württemberg übertragbar und zeigt, dass wir dringend frühzeitig anfangen müssen die Schüler mit den Betrieben in Kontakt zu bringen, sodass sie wissen wohin sie möchten und ein Ziel vor Augen habe. Der Bereich der Berufsorientierung muss in den Schulen und besonders im Unterricht einen größeren Stellenwert einnehmen“, so der bildungspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion Dr. Timm Kern, der sich im Stuttgarter Landtag für dieses Thema stark macht.