Verbundübergreifende Fahrten werden für wichtige Zugverbindungen, wie beispielsweise von Freudenstadt nach Stuttgart ab dem 9. Dezember deutlich günstiger. Das ist eine gute Nachricht für die Menschen im Landkreis. Diese Maßnahmen reichen aber nicht aus. Denn zügig muss der günstigere BW-Tarif auch auf Wochen-, Monats- und Jahreskarten ausgeweitet werden. Dass Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) ankündigt, dass dies erst bis Ende 2021 kommen und somit ganze drei Jahre dauern soll, erschließt sich mir überhaupt nicht. Bei Fahrverboten für Stuttgart, die ab 1. Januar 2019 drohen, legt der grüne Verkehrsminister ein deutlich höheres Tempo an den Tag, als bei der Ausweitung des BW-Tarifs auf Wochen-, Monats- und Jahreskarten. Anders herum wäre es richtig.

Und machen wir uns nichts vor: Günstige Preise sind eine wichtige Voraussetzung für einen attraktiven ÖPNV. Aber gut getaktete Verbindungen sind genauso wichtig. Hier hapert es gewaltig. Immer noch erreichen mich Rückmeldungen von Fahrgästen, die den unzuverlässigen Umstieg von der Gäubahn in Richtung Freudenstadt kritisieren. Wenn der IC verspätet in Bondorf eintrifft, müssen Fahrgäste aus dem nördlichen Schwarzwald, aber auch aus Eutingen und Ergenzingen lange warten. Die Folge ist, dass mehr Kilometer mit dem Auto an jene Bahnhöfe gefahren wird, die zuverlässigere Verbindungen garantieren. Das ist das Gegenteil von guter Verkehrspolitik in der Fläche.

Deshalb werde ich Verkehrsminister Winfried Hermann und die Deutsche Bahn erneut auffordern, dass der IC zumindest dann in Eutingen und Ergenzingen hält, wenn der Umstieg auf die S-Bahn in Bondorf zeitlich gefährdet ist. Das ist kein Allheilmittel, würde die Situation aber zumindest ein wenig verbessern.

Auf Ebene des Landkreises muss auch klar sein, dass der Verkehrsverbund VGF mit aktuell 23 Tarifzonen dringend eine Vereinfachung braucht.