• Dr. Timm Kern (FDP) zum Firmengespräch bei der „reflecta GmbH“ in Eutingen
  • Geschäftsführer Dieter Schock fordert mehr Investitionen in digitale Infrastruktur

 

„Gemessen an der Wirtschaftskraft hinkt Deutschland im europäischen Vergleich bei den Investitionen in die digitale Bildungsinfrastruktur deutlich hinterher.“ Diese Kritik von Dieter Schock, Geschäftsführer der „reflecta GmbH“ in Eutingen, stand im Mittelpunkt des Firmenbesuchs von Dr. Timm Kern (FDP). Der Landtagsabgeordnete besichtigte den 30-Mitarbeiter-Betrieb, der 2015 aus dem benachbarten Ergenzingen nach Eutingen umsiedelte. Die ausschlaggebenden Gründe für den Neubau am „Neuen Bahnhof“ waren die gute Verkehrsanbindung, aber auch ein leistungsfähiger Glasfaseranschluss. Um dem Fachkräftemangel vorzubeugen, bildet das Unternehmen auch aus. „Wir sind stolz, dass wir bislang alle Auszubildenden zu einem erfolgreichen Berufsabschluss führen konnten“, sagte Prokuristin Anke Heckel. Das Unternehmen bietet Produkte zur Digitalisierung von Bild- und Tonmaterial. Aber auch Nachtsichtgeräte, Leinwände, digitale Bilderrahmen und Zubehör sind Bestandteil des Angebots.

Die Erfolge der Europäischen Union sind auch für den Betrieb in Eutingen unstrittig. Ein maßgeblicher Teil des Umsatzes stammt aus dem EU-Binnenmarkt, berichtete Dieter Schock. Jedoch erschweren übertriebene Meldeaufwendungen, Arbeitszeitdokumentationen und Zollauskünfte die eigentliche Wertschöpfungsarbeit. „Trotz zahlloser politischer Ankündigungen spüren wir vom Bürokratieabbau nichts“, stellt der Geschäftsführer klar. Für den FDP-Politiker ist das Gebot der Stunde, nicht die EU insgesamt in Frage zu stellen, sondern die Institutionen und Prozesse so zu reformieren, dass die Menschen noch stärker davon profitieren.

Neben der Bildung verantwortet Dr. Timm Kern auch das Thema Digitalisierung für die Landtagsfraktion der Freien Demokraten. Aus seiner Sicht ist es entscheidend, „die digitale Revolution nicht nur im Stuttgarter Landtag theoretisch zu bearbeiten, sondern von den Akteuren aus der Praxis Rückmeldungen zu bekommen.“ Dieter Schock gab ihm mit auf den Weg, dass Deutschland mehr in die digitale Infrastruktur an Schulen investieren müsse: „Es ist gravierend, dass wir als stärkste Volkswirtschaft Europas bei den Bildungsinvestitionen nicht spitze sind.“

Die Kritik stieß bei Dr. Timm Kern (FDP) auf offene Ohren. Er ist davon überzeugt, dass Deutschland insgesamt zu wenig Mittel in sein Bildungssystem steckt: „Die Talente junger Menschen sind unser wichtigster Rohstoff. Im Wandel des digitalen Zeitalters müssen wir Kinder und Jugendliche befähigen, die Technik kreativ und verantwortungsvoll nutzen zu können.“