Wie steht es um die Verkehrswende im Zollernalbkreis und dem Landkreis Reutlingen?

Die Elektromobilität wird im Zollernalbkreis wie im Landkreis Reutlingen beliebter – aber Benziner und Diesel bestimmen nach wie vor das Bild. Das ist das Ergebnis einer „Kleinen Anfrage“ des Landtagsabgeordneten Dr. Timm Kern (FDP) an das Landesverkehrsministerium und Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne).
Demnach stieg die Zahl der reinen Elektro-Fahrzeuge zwischen 2020 und 2025 deutlich an. Im Zollernalbkreis von 318 Fahrzeugen in 2020 auf 3.854 im aktuellen Jahr, im Landkreis Reutlingen von 562 Fahrzeugen auf 6.326. Auch Hybrid-Fahrzeuge konnten ihren Anteil klar steigern. Den größten Teil der Bestandsflotte machten aber dennoch weiterhin Fahrzeuge mit Verbrennermotor aus: So sind aktuell für beide Landkreise zusammengerechnet von insgesamt 318.578 zugelassenen Fahrzeugen 195.787 Benziner, weitere 89.323 Diesel. Entsprechend sind gut 89% der Bestandsfahrzeuge Benziner oder Diesel.
Die öffentlich zugänglichen PKW-Ladepunkte für Elektroautos seien laut Antwort aus dem Verkehrsministerium ebenfalls gestiegen. Allerdings: Während sich die Zahl der Elektroautos im Zollernalbkreis mehr als Verzwölffacht und im Landkreis Reutlingen etwa Verelffacht hat, ist die Zahl der Ladepunkte nur um etwas mehr als das Vierfache im Zollernalbkreis und etwas mehr als das Fünffache im Landkreis Reutlingen gestiegen.
Vor dem Hintergrund der Antworten aus dem Ministerium plädiert der FDP-Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern, zur Wahl 2026 Kandidat seiner Partei im Wahlkreis Hechingen-Münsingen, für vielfältige Lösungen in der Mobilität: „Die E-Mobilität gewinnt an Bedeutung, aber auf absehbare Zeit wird der Verbrenner relevant bleiben. Das gilt lokal im Zollernalbkreis, aber erst recht global, wo ein Großteil der Bestandsflotte eben noch aus Verbrennern besteht. Wenn wir es ernst meinen mit einem klimafreundlicheren Verkehr, dürfen wir deswegen die Entwicklung von alternativen Antriebsarten wie synthetischen Kraftstoffen nicht vernachlässigen.“
Sein Plädoyer ist daher, nicht auf Verbote, sondern auf unterschiedliche Antriebe zu setzen: „Die Elektromobilität ist ein Teil der Lösung in der Verkehrswende – aber eben nur ein Teil. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist wichtig und muss stärker vorangetrieben werden. Gleichzeitig ist die Forschung an synthetischen Kraftstoffen, der Brennstoffzelle oder Hybridmotoren nötig, um die Klimaziele im Verkehrssektor erreichen zu können.“
Hier können die Kleinen Anfragen abgerufen werden:
Für den Landkreis Reutlingen: Drucksache 17 / 9388
Für den Zollernalbkreis: Drucksache 17 / 9389