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Wie macht man armutsbetroffene Kinder stark?

Das Projekt „Mach-Dich-Stark“ der Caritas wurde dem FDP-Landtagsabgeordneten Dr. Timm Kern in Horb präsentiert

Ulrike Sommer, Kim Hartmann, Timm Kern

v.l.n.r.: Ulrike Sommer (Regionalleiterin der Caritas Schwarzwald-Gäu), Kim Hartmann (Projektkoordinatorin) und Timm Kern (FDP)

18,7 Prozent. Diese Zahl wirkt auf den ersten Blick nicht besonders groß. Doch wenn man sich vor Augen führt, dass das der Anteil an Kindern und Jugendlichen in Baden-Württemberg ist, der nach Zahlen des Sozialministeriums armutsgefährdet ist, bekommt die Zahl eine andere Bedeutung. Was kann man also tun, um Kinderarmut zu bekämpfen? Das steht im Zentrum des Projektes „Mach-Dich-Stark“ der Caritas in Baden-Württemberg. Der Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern (FDP) folgte der Einladung von Projektkoordinatorin Kim Hartmann und der Regionalleiterin der Caritas Schwarzwald-Gäu, Ulrike Sommer, um das Projekt kennenzulernen.

Dabei ist das Thema Armut und wie es insbesondere Kinder betrifft für den FDP-Abgeordneten keineswegs neu: Bereits 2013 initiierte er die erste Horber Armutskonferenz zusammen mit zahlreichen weiteren Akteuren wie der Erlacher Höhe, der Diakonie und der Caritas. Genau solche Verknüpfungen sollen auch das Erfolgsrezept des „Mach-Dich-Stark“-Projektes sein, erzählte Kim Hartmann: „Ziel ist es, möglichst viele Akteure aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammenzubekommen. Das kann aus der Wirtschaft, der Wissenschaft, dem Sport, der Kunst und Kultur oder eben der Politik sein“.  Ein ganz konkretes Beispiel dafür nannte Ulrike Sommer: Die Kooperation mit dem Internationalen Trickfilmfestival in Stuttgart (ITFS), auf dem ein Kurzfilm über Kinderarmut gezeigt wurde.

Ein wichtiges Anliegen, so Dr. Timm Kern, sei es, die Angebote, die es bereits gibt, bekannter zu machen: „Wir haben ja die entsprechenden Angebote und es werden auch Mittel dafür bereitgestellt. Die schwierige Frage ist nur: Wie schaffen wir es, dass diese wirklich dort ankommen, wo sie ankommen sollen – also bei den armutsbetroffenen Kindern? Da brauchen wir ein unkomplizierteres, unbürokratischeres System.“ Auch Ulrike Sommer war der Meinung, dass dies die entscheidende Frage ist: „Es geht um einen anderen Blickwinkel auf das Hilfesystem. Die Systeme, also z.B. Jobcenter, Jugendhilfe oder Schulsozialarbeit, müssen noch besser ineinandergreifen. Dafür braucht es Kümmerer.“

Doch nicht nur der Blick auf das System, sondern vor allem auch der Blick auf die Betroffenen sei notwendig. Kim Hartmann betonte die Wichtigkeit der Einbeziehung der Familie beim Thema Kinderarmut. Wichtig sei auch, Strukturen für Kinder zu schaffen, die sie zuhause nicht mitbekommen, zum Beispiel durch den schulischen Ganztag. Dr. Timm Kern, auch bildungspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Landtag, plädierte beim Thema Ganztag für passgenaue Lösungen: „Ich bin nicht der Meinung, dass der Ganztag verpflichtend sein sollte, weil wir gerade im ländlichen Raum dadurch auch die intakte Vereinsstruktur beschädigen würden. Aber die Frage, wie wir es schaffen, die Kinder in den Ganztag zu bringen, für die dieser hilfreich wäre, beschäftigt auch mich in meiner politischen Arbeit sehr.“

Vor dem Hintergrund der vielen Facetten von Kinderarmut versprach Dr. Timm Kern, sich in seiner politischen Arbeit auch in Zukunft gegen Kinderarmut einzusetzen. Damit 18,7 Prozent nicht das letzte Wort sind.