Auch dieses Jahr war das Liberale Schwarzwaldfest wieder ein voller Erfolg. Viele fanden den Weg am vergangenen Freitagabend in die Mönchhofsägemühle nach Vesperweiler. Nach einer Führung mit dem Betreiber Uwe Schittenhelm begann die Veranstaltung mit einer Rede des FDP-Spitzenkandidaten von Baden-Württemberg für die Bundestagswahl Dirk Niebel. Er zeigte sich optimistisch, dass es wieder für die christlich-liberale Bundesregierung in der nächsten Legislaturperiode reichen wird. Anderenfalls, so Niebel, müssten die Bürger mit erheblichen Steuererhöhungen rechnen. Kurz berichtete er noch über die Arbeit seines Ministeriums, beantwortete die Besucherfrage und musste dann schon weiter, um auf eine Delegationsreise aufzubrechen.
Dirk Niebel empfahl den örtlichen Bundestagskandidaten der FDP ,Reinhard Günther, zu wählen. R. Günther hielt ein kurzes Grußwort im Anschluss und stellte sich vor.
Dr. Timm Kern kritisierte die grün-rote Landesregierung, die trotz Steuerrekordeinnahmen keinen ausgeglichen Haushalt vorlegen könne. Dies wolle man nicht auch noch auf Bundesebene, so der bildungspolitische Sprecher der FDP Fraktion im Landtag. Was passiere, wenn Grün-Rot regiere, sehe man im Bildungsbereich sehr gut. „Es wird mit dem Schaufelradbagger das ganze Bildungssystem umgegraben anstatt das bestehende Bildungssystem zu verbessern“, sagte Dr. Kern. Ein regionales Schulentwicklungskonzept wäre von Anfang an nötig gewesen. Dass die Gemeinschaftsschule nicht durchdacht sei, hat der Kultusminister Stoch in der letzten Ausschusssitzung selbst gezeigt, als er keine Antwort auf eine Frage von Dr. Timm Kern geben konnte. „Es ist erschrecken, dass der Kultusminister auf die Frage wie lange ein Kind auf der Gemeinschaftsschule bleiben könnte, keine Antwort wusste. Dies zeigt wieder einmal, dass das grün-rote Lieblingskind Gemeinschaftsschule überhastet und undurchdacht eingeführt wurde“, kritisierte der liberale Bildungspolitiker.
Der Europaabgeordnete Michael Theurer hielt ein flammendes Plädoyer für Europa. Er berichtete aktuell über die Abstimmungen im Parlament zur Datenspionage der Amerikaner und fordert ein Abwehrsystem für Europa, um die Bürger vor solchen Übergriffen zu schützen. Mit Sorge sieht er auch den ansteigenden Extremismus in den europäischen Ländern und mahnte sich der Grundwerte der Europäischen Union zu erinnern. Nur gemeinsam könne man in Europa die Probleme lösen, auch die wirtschaftlichen.
Als zusätzlicher Gast konnte kurzfristig ein Anwalt der NSU-Opferfamilien, Dr. Mehmet Daimagüler, gewonnen werden. Er berichtete den Anwesenden vom Prozess und beantwortete die vielen Fragen des interessierten Publikums. Daimagüler verteidigte das deutsche Rechtssystem und die gerechte Verurteilung der Straftäter. Es geht darum Extremismus zu verhindern, erklärte er. Der Anwalt forderte die Anwesenden auf, in ihrem persönlichen Umfeld zu beginnen und alle Menschen darauf hinzuweisen, dass radikale oder intolerante Einstellungen in Deutschland nicht akzeptiert würden.
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