„Es ist grad nicht einfach!“ Mit diesen Worten antwortete der Baiersbronner Bürgermeister Michael Ruf auf die Frage des FDP-Landtagsabgeordneten Dr. Timm Kern, wie es um die aktuelle Situation in seiner Gemeinde stehe.
Der FDP-Politiker Dr. Timm Kern war zu Beginn der vergangenen Woche ins Baiersbronner Rathaus gekommen, um sich aktuelle Informationen über die momentane Entwicklung in der Schwarzwaldgemeinde zu holen. Selbstverständlich war der von der grün-roten Landesregierung geplante Nationalpark Mittelpunkt des Gesprächs, jedoch sprachen die beiden Politiker auch über die Schulsituation in Baiersbronn. „Die aktuellen Anmeldezahlen sind Gott sei Dank stabil“, so Bürgermeister Michael Ruf. Dabei hoffe er, „dass sich unterschiedliche Schularten mittelfristig zu einer Verbundschule zusammenschließen dürfen.“ Auch Dr. Timm Kern (FDP) hält es für überaus wichtig, dass von der Schulverwaltung Verbundschulen zugelassen würden, damit Schulstandorte trotz des demografischen Wandels auch in Zukunft gehalten werden könnten.
Beim Thema „Nationalpark“ zeigte sich Bürgermeister Michael Ruf sehr froh, dass die Umfragebeteiligung der Bevölkerung sehr hoch gewesen sei. Damit sehe er sich in seinem Anliegen bestätigt, die betroffenen Bürger in den Prozess mit einzubinden. Er stellte fest, dass der Nationalpark eine „internationale Marke sein kann und touristische Potentiale vorhanden seien.“ Jedoch sei der Erfolg dieses Projekts nur dann sichergestellt, „wenn die Bürger den Nationalpark mittragen.“
Dr. Timm Kern (FDP) stellte dazu fest: „Wir Liberale fühlen uns in unserer Position durch die glasklare Ablehnung des Nationalparks durch die große Mehrheit der Baiersbronner und Freudenstädter Bevölkerung bestätigt. Wir haben ohne zu wackeln von Anfang an unmissverständlich festgestellt, dass man dieses Projekt nicht gegen den Willen der Bevölkerung durchdrücken darf! Diese Standfestigkeit hätte ich mir von anderen politischen Vertretern im Landkreis auch gewünscht! Von dieser Kritik nahm der Abgeordnete Kern (FDP) seinen Kollegen im Landtag, Norbert Beck (CDU), ausdrücklich aus.
Der Liberale Dr. Timm Kern kritisierte in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass von der grün-roten Landesregierung beispielsweise bis heute keinerlei Planungen über eine Verkehrsanbindung des Nationalparks vorgelegt worden seien. „Ich bin nicht für den Nationalpark, aber wenn er von Grünen, SPD und Teilen der CDU im Parlament durchgedrückt wird, dann müssen doch auch Zusagen über die Verkehrssituation in Horb, Freudenstadt und Baiersbronn gemacht werden!“, so der FDP-Landtagsabgeordnete Dr. Kern.
Des Weiteren sprachen Dr. Timm Kern und Michael Ruf über das weitere Vorgehen. So sieht der Baiersbronner Bürgermeister seine Aufgabe darin, „die Anliegen der Bevölkerung mit aller Kraft in den weiteren Prozess einfließen zu lassen und mögliche Änderungen zu erreichen.“ Dr. Timm Kern sagte der Baiersbronner Bevölkerung seine weitere Unterstützung zu und versprach: „Ich werde mich in meiner Landtagsfraktion dafür einsetzen, dass wir 80 Prozent der Bürgerinnen und Bürger nicht links liegen lassen, sondern ihnen eine parlamentarische Stimme in Stuttgart geben werden.“