Einen in Baden-Württemberg einmaligen Organisations- und Aktivitätsgrad zeichnet die Ortsgruppe des NABU in Eutingen aus. Der Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern kam mit dem Vorsitzenden Eberhard Kläger und NABU-Bezirksvorstand Egbert Badey zusammen und sprach im Vereinsheim über die Aktivitäten des Vereins und dessen Naturschutzthemen.
1996 motivierte der bekannte Horber Biologe Volkmar Rieber den Eutinger Eberhard Kläger und weitere Mitstreiter, eine NABU-Ortsgruppe zu gründen. „Wir wollten nicht nur über den Naturschutz sprechen, sondern auch vor Ort aktiv werden“, erzählte Kläger. Seither wuchs die Gruppe auf heute 340 Mitglieder, die aus Eutingen, Göttelfingen und Rohrdorf kommen. Mittlerweile betreibt die Gruppe Landschaftspflege auf 12 Hektar Fläche und ist mit der Ziegenherde weit über die Grenzen Eutingens bekannt. Damit entlasten die Naturschützer die Gemeinde, die sonst die Grünflächen pflegen müsste. Die gute Zusammenarbeit mit der örtlichen Verwaltung und dem Gemeinderat hoben Kläger und Badey hervor, die sich über die Zustimmung zum Bau der neuen Lager-, Ziegen- und Werkstatthalle freuten: „Mit diesem Projekt können wir unsere Infrastruktur für die Zukunft fit machen“, so Egbert Badey, der das Gebäude in Eigenleistung geplant hat. Die Naturschützer wollen in der Gemeinde auch weiterhin aktiv mitwirken. So kann sich der NABU vorstellen, bei der Gestaltung von Grünflächen im Zuge von Gemeindeprojekten Fachwissen einzuholen und die Anlagen ökologisch vielfältig und nachhaltig zu gestalten. Der Bildungspolitiker Dr. Timm Kern war im Gespräch an der Frage interessiert, ob sich der NABU Eutingen auch an der Gestaltung der Ganztagesbetreuung in Schulen beteiligt. „Das Mitwirken von Vereinen stellt nach meiner Überzeugung eine sehr wichtige Ergänzung im Schulalltag dar und gibt den Ehrenamtlichen die Möglichkeit, über ihre Arbeit zu informieren und somit auch Interesse bei der jungen Generation zu wecken“, sagte der Landespolitiker. Zwischen dem NABU und den Schulen sind bisher leider noch keine Kooperationen entstanden. „Wir wollen jedoch auch die Chancen der Ganztagesbetreuung nutzen, um die Kinder für die Natur zu begeistern“, fasste Eberhard Kläger seine Vorstellungen für die Zukunft zusammen. Auf die Frage von Timm Kern, wo aus Sicht der Naturschützer bedenkliche Entwicklungen hinsichtlich Ökologie und Artenvielfalt zu erkennen sind, sprachen Kläger und Badey den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid und die daraus resultierende globale Erderwärmung an. Aber auch regional gebe es Probleme. Monokulturen und extensiv betriebene Formen von konventioneller Agrarwirtschaft ohne Beachtung der natürlichen Regenerationsmechanismen von Böden seien Gift für die Natur und bestimmte Arten, erläuterten die Gesprächspartner. Dr. Timm Kern lobte das ehrenamtliche und praktische Engagement des NABU Eutingen für die Belange der Natur. „Als Abgeordneter ist es mein Ziel, Themen aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und eine einseitige Interessenpolitik zu vermeiden. Ich danke Ihnen sehr für Ihren Einsatz zugunsten unserer Schöpfung“, so Dr. Timm Kern abschließend.