Nachdem der Freudenstädter Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern (FDP) bei der Einweihung des neuen Hauses im Kohlstätter Hardt nicht dabei sein konnte, tauschte er sich im neuen Jahr mit Mitarbeitern und Vereinsvertretern aus. Geschäftsführerin Sonja Baur zeigte sich erfreut, dass Dr. Timm Kern mit seinem Interesse die wichtige Arbeit des Vereins unterstützt: „Ein Teil unserer Arbeit ist es, eine öffentliche Sensibilität für sucht- und psychisch erkrankte Menschen zu schaffen. Dabei hilft uns der Besuch eines Abgeordneten sehr.“ Der 1978 gegründete Verein DIE TREPPE hilft heute in verschiedenen Einrichtungen ca. 250 Menschen mit dem Ziel, ein selbstständiges Leben führen zu können. Dazu gehören stationäre Aufenthalte, ambulante Dienste und verschiedene Wiedereingliederungsmaßnahmen. Auf die Frage des Landespolitikers Dr. Timm Kern, ob eine steigende Tendenz an psychisch erkrankten Menschen im Landkreis erkennbar ist, antwortete Einrichtungsleiter Michael Wolff: „Die Tendenz ist sowohl bei Sucht- als auch bei psychischen Erkrankungen eher steigend. Auch der Grad der Erkrankung ist zunehmend stärker und erfordert oftmals eine lange Therapiezeit.“ Die Ursachen für diese Entwicklung sahen alle Gesprächspartner, darunter der ehemalige Landrat und stellv. Vereinsvorsitzende Peter Dombrowsky, in den mitunter hohen Anforderungen der Leistungsgesellschaft. Der Bildungspolitiker Dr. Timm Kern (FDP) betonte, dass in allen gesellschaftlichen Bereichen die Wertschätzung der einzelnen Person, unabhängig von ihren Leistungen, betont werden muss. „Das beginnt in der Schule und in diesem Bereich braucht es dringend mehr Schulpsychologen, die frühzeitig sensible Personen erkennen und die nötige Unterstützung liefern.“ Eine Bitte hatten die Gesprächspartner in Bezug auf die Landesförderung von psychosozialen Einrichtungen. Hier zeigte sich beim Neubau des stationären Hauses im Kohlstätter Hardt, dass kleine Einrichtungen oft nicht gefördert werden und die Förderrichtlinien nur für große Häuser gelten. „In kleineren Einrichtungen gelingt die Inklusion psychisch erkrankter Menschen deutlich besser, da auf die individuelle Lage des Klienten besser eingegangen wird“, erläutert Peter Dombrowsky. Diese Anfrage nahm der Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern (FDP) auf und versprach, dies mit seinem sozialpolitischen Fraktionskollegen zu besprechen.