Weltweit werden etwa 100 Millionen Christen verfolgt. „Dieser erschreckenden Tatsache muss sich die Politik stärker annehmen“, sagte Werner Trick. Der evangelische Dekan traf sich mit dem Landtagsabgeordneten Dr. Timm Kern (FDP) und sprach mit ihm außerdem über die Themen Bildung und Flüchtlinge.

Nach Ansicht des Landespolitikers und Theologen Dr. Timm Kern (FDP) brauchen Deutschland und Europa angesichts der Christenverfolgung dringend eine werteorientierte Außenpolitik: „Menschenrechte sind keine Einbahnstraße. Wer mit uns ökonomisch zusammenarbeiten will, hat die Religionsfreiheit zu achten und zu garantieren. Das muss beispielsweise mit Saudi-Arabien und in den aktuellen Verhandlungen mit der Türkei viel stärker als bisher eingefordert werden.“

Erst neulich beschloss die evangelische Landeskirche Württemberg, zusätzlich zu den bereits beschlossenen 3,1 Mio. Euro noch einmal 10 Mio. Euro für die Flüchtlingshilfe bereitzustellen. „Wir wollen mit der Hälfte der zuerst bewilligten 3,1 Millionen Euro Projekte bei uns und mit der anderen Hälfte in Herkunftsländern der Flüchtlinge unterstützen “, erläuterte der Dekan die Hilfeleistungen. Für ihn ist die Unterstützung der Geflüchteten ein Auftrag des christlichen Glaubens. Dr. Timm Kern (FDP) dankte den vielen Ehrenamtlichen: „Wir müssen auch den Helferinnen und Helfern helfen. Durch fachliches Personal in der Koordination und Betreuung. Bundeskanzlerin Angela Merkel sollte nach dem „Wir schaffen das“ auch einen konkreten Plan mit Verantwortlichkeiten, Mitteln und Bedingungen aufstellen.“ Trotz der hohen Flüchtlingszahlen ist es für Dekan Werner Trick ebenso erforderlich, andere sozial Schwache weiterhin diakonisch zu unterstützen.

Aufgrund der Säkularisierung und Traditionsabbrüchen stehen die Kirchen vor großen Herausforderungen, wie zum Beispiel sinkenden Mitgliederzahlen. Für den evangelischen Dekan ist deshalb wichtig, dass „die Kirche nahe bei den Menschen ist und in Beziehung zu ihnen steht.“ Auch Kinder und Jugendliche will der Kirchenbezirk Freudenstadt durch ihre Jugendarbeit und auch durch Kooperationsprojekte mit Schulen verstärkt erreichen. Die grün-rote Landesregierung hat die Ganztagesschule eingeführt. Von einer verpflichtenden Ganztagsschule hält der FDP-Bildungspolitiker Dr. Timm Kern nichts: „Wir Freien Demokraten fordern eine offene Ganztagesschule. Eltern sollen Wahlfreiheit haben. Gerade im Ehrenamtsland Baden-Württemberg darf eine täglich verpflichtende Ganztagesschule nicht zum Hindernis für das kulturelle Angebote von Kirchen und Vereinen werden.“