- Landtagsabgeordneter Dr. Timm Kern (FDP) zu Besuch im Kreistierheim Freudenstadt zum Austausch mit Vereinsvorsitzender Rudolf Müller und Tierheimleiterin Mariell Keim
- Vor allem die vielen kleinen Kätzchen seien trotz des neuen Katzenhaus eine Herausforderung und müssten per Hand aufgezogen werden, erfährt der Abgeordnete auf seinem Rundgang
- Kern: „Das Kreistierheim Freudenstadt lebt von seinen jungen, sehr engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sehr liebevoll und professionell mit den Tieren umgehen“
Liebevoll eingerichtet sind die Gehege der Hunde im Kreistierheim Freudenstadt, jede Box hat sogar ihr passendes Farbschema auf das die gespendeten Decken, Handtücher und Spielzeuge abgestimmt sind. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Tierschutzvereins Freudenstadt e.V. Rudolf Müller und Tierheimleiterin Mariell Keim besichtigte der Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern das Tierheim „Am Ziegelwäldle“ und informierte sich über die aktuellen Herausforderungen im Bereich Tierschutz im Landkreis Freudenstadt. Das Kreistierheim beherbergt Katzen, Hunde und Kleintiere – aktuell auch ein Rattenpaar und eine Maus. Die Katzen würden im Moment etwas Überhand nehmen, erfuhr Timm Kern von Mariell Keim. Die Halter ließen ihre Freigänger nicht kastrieren, was nicht nur zu einer großen Zahl an Kitten, sondern auch zu vielen überforderten Besitzern führte. „Bitte nicht aussetzen, sondern zu uns bringen“, wünschte sich Keim dennoch. Das gelte für alle Tierarten, denn so könnte man den Tieren viel Stress und den Mitarbeitenden viel Aufwand mit dem Einfangen sparen.
Rudolf Müller lobte das Team rund um Mariell Keim: Aktuell arbeiteten vier festangestellte Mitarbeitende im Kreistierheim und auch zahlreiche ehrenamtlich Engagierte – der Tierschutzverein zähle ungefähr 400 Mitglieder – unterstützen mit ihrer Zeit. Auch eine Auszubildende packt mit an, die im Herbst sogar übernommen werden könne. „Das Team ist jung und sehr engagiert. Alle sind hier mit sehr viel Herzblut und Tierliebe, aber auch Organisationstalent und Einsatz mit dabei, das ist bemerkenswert“, so Müller über das Tierheim-Team, während Dr. Timm Kern die Ausbildungsmöglichkeiten positiv hervorhob. Man habe zwar genügend Plätze, aber gerade im Sommer sei man doch recht ausgelastet durch den zusätzlichen Tier-Pensionsbetrieb, erläuterte Keim auf Nachfrage dem Abgeordneten die Kapazitäten. Zudem gebe es im Landkreis Calw kein eigenes Tierheim, sodass man selbstverständlich auch von dort Tiere aufnehme und dementsprechende Vereinbarungen mit den Kommunen und dem Landkreis hätte, ergänzte Müller. Insgesamt laufe die Zusammenarbeit mit der Stadt Freudenstadt zufriedenstellend. So zahlten beispielsweise Besitzer von Tierheimhunden in Freudenstadt im ersten Jahr keine Hundesteuer.

Das 2018 neu entstandene Katzenhaus biete optimale Bedingungen für die Tiere, beispielsweise durch Fußbodenheizung, die von der hauseigenen PV-Anlage versorgt werde und zudem insgesamt hygienischer sei, führte Müller bei der weiteren Besichtigung aus. Das Vermittlungsgebiet für die Tiere sei groß: „Wir hatten schon Leute aus Norwegen und aus Luzern, die Tiere aufgenommen haben“, berichtete Keim. Leider ließen sich insbesondere große, schwarze Hunde schlecht vermitteln, da sie mit negativen Charaktereigenschaften assoziiert würden. Neben Fundtieren und Abgaben kooperiere man auch mit Tierschutzvereinen aus dem Ausland und nehme vor allem Hunde beispielsweise aus Griechenland oder der Türkei auf. Müller und Keim wünschten sich hier noch bessere Zusammenarbeit zwischen den Tierschutzvereinen und internationalen Behörden, um illegalen Welpenhandel besser einzudämmen. Weitere Wünsche waren eine Kastrationspflicht für freilaufende Kater und mehr finanzielle Zuwendung für speziellere Tierarztbehandlungen. Diese nimmt der Abgeordnete Dr. Timm Kern mit in seine parlamentarische Arbeit auf und dankte den Haupt- und Ehrenamtlichen herzlich für ihre Arbeit im Auftrag des Tierschutzes.