- Landtagsabgeordneter Dr. Timm Kern und Bundestagskandidat Michael König (FDP) inspizieren gefällte Bäume im Nationalparkgebiet, die Wasser in der Rotmurgschlucht anstauen könnten
- Bevölkerung in Baiersbronn-Obertal befürchtet erhöhtes Hochwasserrisiko durch angestaute Wassermassen
- Dr. Timm Kern verspricht sich dem Anliegen anzunehmen und sich schriftlich an den Leiter des Nationalparks Dr. Thomas Waldenspuhl und Landrat Dr. Klaus Michael Rückert, in seiner Funktion als Leiter des Nationalparkrates, zu wenden
An der engsten Stelle des Rotmurgtals liegen zwei große, gefällte Buchen mitten im Flussbett. Die Bäume sehen gesund aus, frische, grüne Blätter hängen noch an den Zweigen und es ist unklar, weshalb sie gefällt wurden. Vor allem, weil sie mitten im Nationalpark liegen – hier soll eigentlich alles naturbelassen bleiben und nicht durch den Menschen in die natürlichen Prozesse eingegriffen werden, so das Mantra.
Uwe Lange, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Obertal-Buhlbach (IGO), informierte den Landtagsabgeordneten Dr. Timm Kern und Bundestagskandidat Michael König (FDP) über die Geschehnisse im Landkreis. Bei einer gemeinsamen Ortsbegehung berichtete Lange über die Sorgen der Anwohner entlang der Rotmurg: „Angesichts der nationalen Hochwasser in diesem Sommer sind hier viele Bürgerinnen und Bürger besorgt, dass auch bei ihnen vor der Haustüre alles geflutet und zerstört wird.“ Die Angst bestünde, dass sich an den quer im Flussbett liegenden Baumstämmen nicht nur Wasser, sondern auch Holz, Schlamm und Ähnliches ansammle und ein natürlicher Staudamm entstehe, erläuterte Lange weiter. Sollte dieser aber brechen, gerate auf einen Schlag umso mehr Wasser und Schwemmgut in die weiter unten liegenden Gemeinden, durch die die Murg fließt und würde großen Schaden anrichten.
Die Situation erinnerte den Bundestagskandidaten und Horber Stadtrat Michael König an ähnliche Zustände im Horber Stadtteil Mühringen: „Auch Mühringen liegt in einem Tal und ist von diversen Flüssen und Wasserzuläufen umgeben. Sobald es mehr regnet, treten dort die Gewässer über die Ufer und fließen direkt durch den Ortskern. Wir haben uns der Situation angenommen und wollen auch hier in Obertal helfen.“ König weiter: „Leider ist Hochwasserschutz generell ein Thema, das aufgrund von unterschiedlichsten Zuständigkeiten und großen Bürokratiehürden viel zu langsam voran geht. Diese Baumstämme hingegen lassen sich schnell und einfach entfernen. Das zusätzliche Hochwasserrisiko durch diesen natürlichen Staudamm kann und muss also sofort eliminiert werden!“
Unklar sei vor allem, so Uwe Lange, weshalb die augenscheinlich gesunden Bäume überhaupt gefällt und dann nicht weggeräumt worden seien. Außerhalb des Nationalparks sei das Entfernen von Totholz aus Flussläufen zum Schutz vor Hochwasser eine gängige Praxis. Landtagsabgeordneter Dr. Timm Kern sagte seine Unterstützung zu und versprach die offenen Fragen mit Nationalparkleiter Dr. Thomas Waldenspuhl und Landrat Dr. Klaus Michael Rückert, in seiner Funktion als Leiter des Nationalparkrates, durch einen Brief darzulegen und an gemeinsamen Lösungen und Verbesserungen zu arbeiten.