• Landtagsabgeordneter Dr. Timm Kern (FDP) bei südplast GmbH in Baiersbronn
  • Geschäftsführer Uwe Lange: „Die Kommunikation via Internet ist katastrophal“
  • Kern: „Bürokratie darf nicht unbegrenzt wachsen“

Die „südplast GmbH“ in Baiersbronn setzt auf mehrere Produktbereiche und stellt sich damit krisenfest auf. Dies berichtete Geschäftsführer Uwe Lange beim Unternehmensbesuch des Landtagsabgeordneten Dr. Timm Kern (FDP), der mit Gemeinderat Uli Schmelzle vor Ort war. Verpackungen, Folien und Brennpaste stellt das Unternehmen an seinem Produktionsstandort in Tschechien her und verkauft diese vorwiegend auf dem europäischen Markt. Neue Entwicklungen entstehen aktuell im US-Bundesstaat Vermont. Es zeigt sich, dass die schlecht ausgebaute digitale Infrastruktur in Deutschland den Unternehmensablauf belastet: „Im Zuge unserer IT-Umstrukturierung ist die gesamte Datenverbindung zusammengebrochen und wir waren vom Standort in Tschechien abgeschnitten. Die Kommunikation via Internet ist katastrophal“, berichtete Uwe Lange. Nach seiner Auffassung haben viele andere europäische Länder im Gegensatz zu Deutschland bereits eine zukunftsfähige Breitbandinfrastruktur. Für Kern sind diese Berichte „von Praktikern, für die Breitbandinternet existentiell notwendig ist, ein Beleg, dass Deutschland schon mehr als nur die erste Halbzeit der Digitalisierung verschlafen habe.“ Statt weiterhin monopolistisch auf die Telekom zu setzen, müsse die Glasfaserquote dringend ausgebaut werden, forderte er.

Auch ein übertriebener Aufwand für Bürokratie ist nach Auffassung von Uwe Lange Sand im Getriebe insbesondere für kleine und mittelständische Betriebe: „Wenn wir mit Behörden zu tun haben, nehmen wir wahr, dass Lösungen aus der Praxis sich nicht oder nur sehr spät in besseren DIN-Normen, Richtlinien oder Zertifizierungen niederschlagen.“

Die Belastungen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Betriebe durch zu viel Regulierung muss abgebaut werden, ist sich Kern sicher. Aus seiner Sicht sei dafür das „one in, two out“-Prinzip geeignet. Demnach sollen neue Regelungen nur dann verabschiedet werden, wenn zugleich in doppeltem Umfang Folgebürokratie an anderer Stelle zurückgeführt werden. „Damit würde staatliches Handeln dem Grundsatz entsprechen, das Bürokratie nicht unbegrenzt wachsen darf“, sagte er.