• Landtagsabgeordneter Dr. Timm Kern kontaktierte Nationalparkleiter Dr. Thomas Waldenspuhl, um Hochwasserrisiko-Befürchtungen der Bevölkerung in Baiersbronn-Obertal zu kommunizieren
  • Antwortschreiben des Nationalparkleiters Dr. Thomas Waldenspuhl erklärt Situation und sichert Maßnahmen zu
  • Dr. Timm Kern: „Ich bin sehr froh, dass wir eine Lösung für die querliegenden Bäume im Rotmurgtal gefunden haben. Es ist klasse, dass sich das Nationalparkteam um die Angelegenheit kümmert. Es ist ein gutes Zeichen, dass die Sorgen vor Ort wahr- und ernstgenommen werden.“

Mitte September wendete sich Landtagsabgeordneter Dr. Timm Kern (FDP) postalisch an den Nationalparkleiter Dr. Thomas Waldenspuhl, um ihn auf querliegende Bäume im Rotmurgtal aufmerksam zu machen. Bei einer gemeinsamen Ortsbegehung berichtete Uwe Lange, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Obertal-Buhlbach (IGO), über die Sorgen der Anwohner entlang der Rotmurg: Viele Bewohnerinnen und Bewohner hätten Angst, dass angesichts der nationalen Hochwasser in diesem Sommer auch bei ihnen vor der Haustüre alles geflutet und zerstört würde. Sie seien besorgt, dass sich an den quer im Flussbett liegenden Baumstämmen nicht nur Wasser, sondern auch Holz, Schlamm und Ähnliches ansammle und ein natürlicher Staudamm entstehe, erläuterte Lange weiter. Zudem stand die Frage im Raum, weshalb überhaupt gesund anmutende Bäume im Nationalpark gefällt würden.

Dr. Timm Kern nahm sich den Sorgen der Bürgerinnen und Bürger nahe des Rotmurgtals an und zeigt sich nun sehr zufrieden mit den Antworten der Nationalparkleitung: „In einem langen und ausführlichen Schreiben hat mir Dr. Waldenspuhl die Situation und weitere Maßnahmen an der beschriebenen Stelle erläutert. Ich bin ihm sehr dankbar, dass er die Sorgen vor Ort wahr- und vor allem auch ernst nimmt!“

Dem Brief konnte man entnehmen, dass die Bäume aus „verkehrssicherungskritischen Gründen“ umgezogen – also gefällt – und im Umfeld des Baches belassen wurden. Das sei eine notwendige Maßnahme gewesen, denn die Bäume befanden sich direkt am Wegesrand neben einer Informationstafel zur Rotmurgschlucht. Es sei wichtig, so heißt es in dem Brief weiter, die Sicherheit während des Verweilens bei der Informationstafel zu garantieren, weshalb das Fällen der Laubbäume leider unabdingbar gewesen sei. Normalerweise bemühe man sich die Tafeln so zu platzieren oder gegebenenfalls zu versetzen, dass keine Bäume gefällt werden müssten. „Der Gesetzgeber sieht in solchen Bereichen, bei dem der Waldbesuchende zu einer erhöhten Verweildauer eingeladen wird, das Sicherheitsbedürfnis im Vordergrund“, schrieb Waldenspuhl. Es sei wichtig einen guten Kompromiss zwischen Aspekten wie „eine gute Erlebbarkeit der entstehenden Wildnis und natürlich auch der Erhalt möglichst vieler Bäume“ und der Verkehrssicherung zu finden.

Auch das allgemeine Hochwasserrisiko sei eher als gering zu bewerten und würde durch die querliegenden Bäume nicht erhöht, „da die Bäume nicht direkt im Flussbett, sondern deutlich darüber liegen“. Es empfehle sich zum Abpuffern geringerer Hochwasser für nachgelagerte Ortslagern teilweise sogar kleinere Hindernisse im Fluss liegen zu lassen, um so die Verlangsamung des Gewässerflusses und eine kleinräumige Stauwirkung zu erzielen. „Innerhalb von Ortslagen hingegen sollte möglichst viel Wasser schadlos und schnell abgeführt werden können“, erläuterte Waldenspuhl im Antwortschreiben weiter. Deshalb würden innerorts Hindernisse auch unverzüglich entfernt.

Die Nationalparkleitung beschloss dennoch die zwei Bäume nachträglich zu verlagern – eine Entscheidung, die der Abgeordnete Dr. Timm Kern ausdrücklich begrüßte. Die Umsetzung der Maßnahmen würde allerdings aufgrund des geringen Risikos und wenig dringendem Handlungsbedarf bei nächster Gelegenheit geschehen. IGO-Vorsitzender Uwe Lange ist erleichtert: „Ich bin froh, dass von den querliegenden Bäumen zukünftig keine erhöhte Hochwassergefahr ausgeht. Da werden auch die Obertaler Mitbürgerinnen und Mitbürger aufatmen können. Ich werde ihnen die guten Nachrichten ausrichten und hoffe, dass sich bald eine Gelegenheit zur Beseitigung der Bäume ergibt.“