Landtagsabgeordneter Dr. Timm Kern (FDP) sieht den Verbrennermotor im Landkreis noch nicht vor dem Aus.
- Landtagsabgeordneter Dr. Timm Kern (FDP) fragt in einer Kleinen Anfrage nach PKW-Neuzulassungen und deren Antriebsformen im Landkreis Freudenstadt
- Statistik zeigt: Nach wie vor machen Benziner und Diesel den Großteil aller Neuzulassungen aus
- Dr. Timm Kern: „Um den Individualverkehr klimafreundlich zu gestalten, braucht es mehr Konzepte als nur Elektroautos“
Bundesweit war es in den letzten Wochen ein großes Streitthema: Die Zukunft des Autos und speziell des Verbrennermotors. Nachdem sich die Bundesregierung auf Drängen der FDP darauf verständigt hatte, dem Aus des Verbrenners auf EU-Ebene nicht zuzustimmen, wurde dieser Plan revidiert – das Verbot der Neuzulassung von Autos mit Verbrennermotor ab 2035, wie ursprünglich geplant, war vom Tisch.
Aber wie ist die Situation im Landkreis Freudenstadt? Das wollte der FDP-Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern wissen und hat darum in einer Kleinen Anfrage die Zahlen von Neuzulassungen und Antriebsformen von PKW im Landkreis bei der Landesregierung abgefragt. Das Ergebnis: Nach wie vor bestimmen Benziner und Diesel das Bild. Die Zulassungszahlen für Elektroautos sind zwar steigend, das aber auf geringem Niveau.
Demnach wurden im Zulassungsbezirk Freudenstadt im Jahr 2022 insgesamt 79.060 Fahrzeuge neu zugelassen. Davon waren 46.741 Benziner (gut 59%), 28.638 Diesel (etwa 36%), 2.508 mit hybridem Antrieb (ca. 3%) und 958 Elektroautos (gut 1%). Ein Grund für die Zurückhaltung beim Kauf von Elektroautos könnte dabei die mangelhafte Ladeinfrastruktur sein. Auch diese fragte Dr. Timm Kern in seiner Anfrage ab: Die Zahl der Ladepunkte im Landkreis Freudenstadt sei demnach zwar stetig gestiegen auf inzwischen 104 Ladestellen. Das reicht aber offenbar nicht, um vom Kauf eines Elektroautos zu überzeugen.
Dr. Timm Kern plädierte angesichts der Zahlen dafür, sich in der Verkehrswende nicht auf eine einzige Antriebsform zu konzentrieren, sondern verschiedene Technologien zu berücksichtigen: „Offensichtlich sind die allermeisten neu zugelassenen Autos immer noch Verbrenner. Auch wenn die E-Mobilität an Bedeutung gewinnen wird, wird der Verbrenner nicht so schnell verschwinden – nicht im Landkreis Freudenstadt und erst recht nicht global betrachtet“, analysierte er. Seine Forderung deshalb: „Um den Individualverkehr klimafreundlich zu gestalten, braucht es mehr Konzepte als nur Elektroautos. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist wichtig und muss stärker vorangetrieben werden – gleichzeitig ist die Forschung an synthetischen Kraftstoffen, der Brennstoffzelle oder Hybridmotoren nötig, um die Klimaziele im Verkehrssektor erreichen zu können“, so der FDP-Politiker.