- Der Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern (FDP) zu Besuch in Shavei Tzion (Israel), um sich mit dem 1938 emigrierten Amos Fröhlich mit Rexinger Wurzeln auszutauschen
- Als erster baden-württembergischer Landespolitiker besichtigt er auch das renovierte Archiv und das Museum Shavei Tzions
- Kern: „Das Archiv ist eine Schatztruhe deutsch-israelischer Beziehungen mit besonderem Bezug zu Baden-Württemberg und insbesondere Rexingen.“

Ein undichtes Dach und ungute klimatische Bedingungen für wertvolle Erinnerungsstücke – das war bis vor Kurzem noch der Status Quo im Archiv und Museum von Shavei Tzion. In einer überparteilichen Kooperation aus Landtagsvertretern, dem Fachbereich Gedenkstättenarbeit der Landeszentrale für politische Bildung und dem Träger- und Förderverein Ehemalige Synagoge Rexingen brachte man vor rund zwei Jahren die Idee einer Grundsanierung auf den Weg, die im Frühjahr 2021 ihren Abschluss fand. 65.000 Euro wurden investiert, um unter anderem das Dach wasserdicht zu machen und eine Klimaanlage zu installieren.
Der Landtagsabgeordnete Dr. Kern nutzte die Pfingstpause, um mit seiner Familie Shavei Tzion zu besuchen. Eine wichtige Station für ihn war dabei auch die Besichtigung des erneuerten Archivs. „Ich bin sehr glücklich und zufrieden, dass das in die Jahre gekommene Archiv nun renoviert wurde und wichtige Archivalien wie das Gründungsprotokoll Shavei Tzions, Bilder und persönliche Gegenstände von baden-württembergischen jüdischen Immigranten hier nun weiterhin sicher für die kommenden Generationen erhalten werden können“, freute sich Timm Kern über die erneuerten Räumlichkeiten. Er dankte im Austausch der vor Ort verantwortlichen Archivarin Judith Temime für ihr Engagement, denn über das Archiv und die Arbeit in Shavei Tzion werden Beziehungen zu jüdischen Familien aus der ganzen Welt gepflegt. „Sowohl die Aktivitäten hier in Shavei Tzion als auch die des Rexinger Synagogenvereins sind wesentlicher Bestandteil für eine lebendige Erinnerungskultur zum jüdischen Leben in Baden-Württemberg“, so der religions- und kirchenpolitische Sprecher der FDP/DVP-Landtagsfraktion Timm Kern.
Timm Kern besuchte mit seiner Familie auch einen der ersten Bewohner Shavei Tzions, Amos Fröhlich und dessen Ehefrau Gila. Der inzwischen 92-jährige Amos Fröhlich emigrierte im Alter von acht Jahren mit seinen Eltern aus NS-Deutschland nach Shavei Tzion und war am Aufbau des Ortes maßgeblich beteiligt. Shavei Tzion wurde 1938 von deutschen Juden, die vor den Nationalsozialisten geflohen waren, gegründet. Dem Landtagsabgeordneten Timm Kern war der erneute persönliche Austausch mit dem Zeitzeugen wichtig: „Shavei Tzion und Rexingen sind eng miteinander verbunden und mich freut es, dass wir es gemeinsam geschafft haben, durch die finanzielle Förderung des Archivs diese besondere Verknüpfung zu stärken. Beide Orte und ihre Geschichte liegen mir persönlich am Herzen, weshalb ich mich über das Gelingen der Generalsanierung sehr freue. Ich danke allen Ehren- und Hauptamtlichen, die sich an diesen beiden Orten engagieren und tagtäglich ihren Beitrag gegen das Vergessen und für die jüdische Kultur leisten“, fasste Dr. Timm Kern seinen Besuch zusammen.