Mobilfunkausbau: Landkreis Reutlingen und Zollernalbkreis sind unterdurchschnittlich versorgt

Kleine Anfragen zum Mobilfunk im Zollernalbkreis und im Landkreis Reutlingen - Dr. Timm Kern MdL

Wer viel im ländlichen Raum unterwegs ist, kennt es: Mangelhafte oder ganz fehlende Mobilfunkverbindungen. Die Landtagsabgeordneten Dr. Timm Kern und Rudi Fischer (beide FDP) haben nun bei der Landesregierung nachgefragt, wie es um den Mobilfunkausbau im Landkreis Reutlingen und dem Zollernalbkreis bestellt ist. Das Ergebnis: Eher ernüchternd.

So ergibt sich aus der Antwort von Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU), dass im Landkreis Reutlingen 22,17% der Fläche so genannte „Graue Flecken“ seien. Das bedeutet, dass diese Region nur durch einen einzigen Netzanbieter mit mobilem Breitband versorgt wird. 3,35% sind sogar so genannte „Weiße Flecken“, in denen es gar keine Versorgung mit einer mobilen Sprach- und Datenübertragung (mindestens 3G-Standard) gibt. Im Zollernalbkreis liegt der Anteil an Grauen Flecken bei 23,04%, der Anteil Weißer Flecken bei 2,56%.

Alle diese Werte liegen über dem Bundesdurchschnitt, der 13,99% Graue Flecken und 2,10% Weiße Flecken ausweist.[1] Insgesamt steht Baden-Württemberg mit 20,21% Grauen und 3,11% Weißen Flecken schlechter da als die meisten anderen Bundesländer.

In der räumlichen Verteilung innerhalb der Landkreise werden die Brennpunkte deutlich: Für den Landkreis Reutlingen ist es der südliche Teil auf der Gemarkung der Gemeinden Pfronstetten, Hayingen und Hohenstein, für den Zollernalbkreis der nordöstliche Teil rund um die Stadt Burladingen. Die Gegenden sind als „Gebiet mit Ausbaudefizit“ definiert. Die FDP-Abgeordneten Dr. Timm Kern und Rudi Fischer fragten auch nach den Gründen für solche unterversorgten Gebiete, doch hier sieht das Innenministerium die Verantwortung nicht bei sich, sondern verweist auf die Mobilfunknetzbetreiber.

Für den FDP-Abgeordneten Dr. Timm Kern, der zur Landtagswahl 2026 im Wahlkreis Hechingen-Münsingen antreten wird, ist das zu wenig: „Gerade für den ländlichen Raum braucht es endlich eine klare Strategie der grün-schwarzen Landesregierung, wie der Mobilfunkausbau gelingen kann. Eine funktionierende digitale Infrastruktur ist nicht nur für die Menschen vor Ort, sondern auch für die Ansiedelung von Unternehmen entscheidend“. Der aktuelle Abgeordnete des Wahlkreises, Rudi Fischer, ergänzte: „Die digitale Infrastruktur ist für den Zollernalbkreis elementar. Telemedizin, autonomer Verkehr und die Landwirtschaft benötigen zukünftig schnelle und zuverlässige mobile Datenverbindungen.“

 

[1] Stand Januar 2025, Quelle (online im Internet): 
Monitoring Mobilfunk - Flächenversorgung nach Bundesland in Prozent (PDF)
Gigabit-Grundbuch des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr