FDP stellt im Albfetz Bildung ins Zentrum
„Unser wertvollster Rohstoff in Baden-Württemberg steckt in den Köpfen unserer Kinder – deshalb können wir uns kein zweitklassiges Bildungssystem leisten!“. Mit diesem Appell eröffnete der Landtagsabgeordnete und Kandidat der FDP im Wahlkreis Münsingen-Hechingen bei der Landtagswahl 2026, Dr. Timm Kern, sein Statement beim Stammtisch der FDP Münsingen zum Thema Bildung. Der Ortsvorsitzende der FDP in Münsingen, Wolfgang Reiser, hatte den bildungspolitischen Sprecher der FDP-Fraktion ins Albfetz eingeladen, um darüber zu diskutieren, wie die Lage der Bildungslandschaft in Baden-Württemberg besser werden kann.
Für großes Aufsehen unter den Teilnehmern sorgte dabei eine IT-Panne in der Kultusverwaltung, die kurz vor den Sommerferien öffentlich wurde. Denn über viele Jahre hinweg – wie viele genau ist aktuell noch unklar – waren durch einen Softwarefehler insgesamt 1.440 Lehrerstellen als besetzt ausgegeben, obwohl sie es in Wahrheit gar nicht waren. Zur Einordnung erklärte Dr. Timm Kern: „Das sind etwa 35.000 Unterrichtsstunden pro Woche, die nicht gehalten wurden. In Zeiten von Lehrkräftemangel und Unterrichtsausfall ist das natürlich fatal.“
Die Verantwortung hierbei sahen die Teilnehmer des Stammtisches vor allem bei der Landesregierung aus Grünen und CDU und den grünen Ministern Theresa Schopper (Kultusministerin) und Danyal Bayaz (Finanzminister). Doch auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (ebenfalls Grüne) nahm der FDP-Abgeordnete Dr. Timm Kern in die Pflicht:
„Der Ministerpräsident sprach Ende 2022 davon, der Ruf nach mehr Lehrkräften durch die Lehrerverbände sei immer dieselbe Leier. Er behauptete also, es gebe in Wahrheit gar keinen Lehrkräftemangel. Das war damals schon absurd, aber angesichts dessen, was nun herausgekommen ist, ist das erst recht ein Schlag ins Gesicht für alle am Schulleben beteiligten.“
Und auch wenn nun neue Lehrerstellen nachbesetzt werden können, erwartet Dr. Timm Kern davon keine große Entlastung für die Schulen: „An allen Schularten ist die Lage nach wie vor sehr angespannt. Besonders in Grundschulen und den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren ist die Lage dramatisch.“ Als Lösung der Misere schlug der Bildungspolitiker vor, den Numerus Clausus an den Pädagogischen Hochschulen abzuschaffen, wo Grundschullehrer und Sonderpädagogen ausgebildet werden.
Eine weitere zentrale Forderung der FDP im Bildungsbereich sei der Erhalt der Werkrealschulen, erklärte Dr. Timm Kern den Teilnehmern im Albfetz. Die grün-schwarze Landesregierung hatte mit der letzten Schulgesetzänderung den Werkrealschulsbschluss abgeschafft. Dr. Timm Kern hält das für einen folgenschweren Fehler: „Die Werkrealschulen sind gerade im ländlichen Raum unverzichtbar und leisten hervorragende Arbeit. Durch die Abschaffung ihres eigenen Abschlusses werden sie nun aber absehbar ausbluten. Das wird unsere Bildungslandschaft deutlich ärmer machen“.
Wolfgang Reiser dankte als Ortsvorsitzender dem Gast aus dem Landtag und stellte abschließend fest: „Bildung betrifft uns alle. Deshalb müssen wir uns alle dafür einsetzen, dass unser Bildungssystem in Baden-Württemberg bald wieder an der Spitze steht.“