Bessere Rahmenbedingungen schaffen und Abstimmung erleichtern
Die FDP-Fraktion setzt sich schon seit langem für einen Ausbau des Ganztagsschulangebot ein – nicht nur mit einer diese Woche in den Landtag eingebrachte Initiative, welche die Einsparung der 11.600 Lehrerstellen hinterfragte, sondern auch der Liberale Bildungstag 2013 beschäftige sich entsprechend mit dem Thema „Ganztagesschule“. Am Samstag diskutierten über 100 Besucher im Stuttgarter Landtag über Formen, Angebote und Möglichkeiten der Ganztagesschule.
Zur Eröffnung des „Liberalen Bildungstag 2013 – Den ganzen Tag zur Schule gehen?“ sagte der Fraktionsvorsitzende der FDP-Landtagsfraktion Dr. Hans-Ulrich Rülke: „Die Bedeutung der Ganztagesschule beziehungsweise von ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangeboten wird zunehmen. Und der FDP ist es ein besonderes Anliegen, dass bei diesem weiteren Ganztagesausbau die Qualität nicht auf der Strecke bleibt. Und es erscheint uns notwendig, dass die Ganztagesschule keinen in sich abgeschlossenen Raum bildet, sondern in einen vielfältigen gesellschaftlichen Zusammenhang mit Vereinen und Institutionen vor Ort eingebunden ist und bleibt.“
Auch der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Dr. Timm Kern, sprach sich für die Ganztagesschule aus: „Uns Liberalen war immer wichtig, dass die Ausgestaltung der Ganztagesschule den Verantwortlichen vor Ort überlassen bleibt – das betrifft zum Beispiel die Frage der Form, offen oder gebunden bzw. verpflichtend oder auch eine Zwischenlösung.“
Fachlich begleitet wurde der Kongress mit Vorträgen von Dr. Bernhard Bueb, Pädagoge und Autor, und Dr. Christine Steiner vom deutschen Jugendinstitut.
Dr. Bueb, vielen bekannt als ehemaliger Leiter der Schule Schloss Salem und Autor des Buchs „Lob der Disziplin“, forderte: „Wir sind die Geisterfahrer in der Welt. Für alle anderen Länder ist die Ganztagesschule normal. Aber es kommt nicht darauf an, eine Ganztagesschule einzurichten – sondern wie diese ausgestaltet wird.“ So wäre es wichtig, nicht mehr, wie in Deutschland üblich, zwischen Bildung und Erziehung zu unterscheiden. „Die Rolle des Lehrers muss sich radikal verändern, so müssen diese ihre Rolle als Erzieher anerkennen statt sie zu verneinen. Denn „Bildung“ geht über rein akademische Tätigkeiten hinaus.“
Frau Dr. Steiner vom deutschen Jugendinstitut präsentierte das Projekt „Studie zur Entwicklung von Ganztagesschulen (StEG)“ und erörterte die verschiedenen Faktoren und Erfolge innerhalb der Umsetzung von Ganztagesschulen.
Im Anschluss kamen Vertreter verschiedener Institutionen in zehnminütigen Kurzbeiträgen zu Wort und informierten über Positionen von Schülern, Eltern, Lehrern, Ehrenamtlichen und Verbänden. In der abschließenden Diskussion hatten die Teilnehmer Zeit, allen Teilnehmern Fragen zu stellen oder Statements zu dargestellten Positionen zu erhalten.
Das abschließende Fazit des bildungspolitischen Sprechers Dr. Timm Kern lautete: „Ganztagesschule gehört in den Mittelpunkt der Diskussion – die gesellschaftliche Realität ist einfach so, dass wir zukünftig mehr Ganztagesschulen haben werden. Unser Anspruch ist es, über den zeitlichen Tellerrand hinauszuschauen. Es gilt die regionale Schulplanung, den fairen Wettbewerb und Rechtssicherheit zwischen den verschiedenen Schularten zu fördern. Für den Bürger muss es die Wahlfreiheit zwischen einem vielfältigen und flexiblen Angebot geben.“
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