Mit dem Anliegen, „dass unsere Kinder die bestmöglichen Chancen auf gute Bildung haben“ traf sich Schopflochs Bürgermeister Klaas Klaassen kürzlich mit dem FDP-Bildungspolitiker Dr. Timm Kern. Mittelpunkt des einstündigen Gespräches war der Schulstandort Schopfloch und die Frage, was die gravierenden Veränderungen in der Bildungspolitik seit dem Regierungsantritt von Grün-Rot für den Schulstandort Schopfloch genau bedeuten und welche Möglichkeiten sich daraus zum Wohl der Schülerinnen und Schüler ergeben können. „Mir ist es sehr wichtig, Sie aus der Sicht unserer Gemeinde über die aktuellen Entwicklungen zu informieren“, so Bürgermeister Klaassen. Dr. Timm Kern (FDP) erklärte, dass er zwar kein Fan, aber auch kein fundamentalistischer Gegner der Gemeinschaftsschule sei. „Die Gemeinschaftsschule ist das Lieblingskind von Grün-Rot. Alle andere Schularten werden weniger finanziell unterschützt. Das halte ich für ungerecht“, so der Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern. Für ihn sei das bisherige, gegliederte Schulsystem in Baden-Württemberg das erfolgreichste in ganz Deutschland gewesen, mit der Gemeinschaftsschule wolle die neue Landesregierung mittelfristig alle anderen Schularten ersetzen. „Das muss verhindert werden“, gab sich Dr. Timm Kern kämpferisch.
Der neue Kultusminister Andreas Stoch (SPD) habe erst vor wenigen Wochen sein Konzept für die regionale Schulentwicklung vorgelegt. Laut Dr. Timm Kern hätte dieses Konzept jedoch am Anfang „der völlig überstürzten Schulreform“ stehen müssen. Mit den Veränderungen haben besonders ländliche Gemeinden, wie im Landkreis Freudenstadt, zu kämpfen. Bürgermeister Klaas Klaassen: „Unsere Schulleitung und die engagierten Lehrerinnen und Lehrer sorgen seit Jahren dafür, dass wir stabile Anmeldezahlen und gute Bildungserfolge verbuchen können. Wir haben schon seit etlichen Jahren einen Ganztagesbetrieb eingerichtet und kooperieren mit den örtlichen Unternehmen, wo viele Absolventen in ein Ausbildungsverhältnis anschließend eintreten. Die Gemeinschaftsschule wäre aus Sicht der Gemeinde die konsequente Fortentwicklung unserer Schule.“ Für Dr. Timm Kern könne eine Gemeinschaftsschule nur eine Ergänzung zum bestehenden Schulsystem sein. „Ich befürchte, dass sich viele Hoffnungen, die Grün-Rot mit der Gemeinschaftsschule verbindet, nicht erfüllen werden. Sie wurde einfach überstürzt eingeführt, ohne Bildungsplan, ohne ausreichende Fortbildung der Lehrerinnen und Lehrer, ohne ein vorheriges Konzept der regionalen Schulentwicklung.“ Als Antwort auf den demografischen Wandel sieht Dr. Timm Kern (FDP) in erster Linie Schulkooperationen oder Schulverbünde.