• Landtagsabgeordneter Dr. Timm Kern (FDP) hält leidenschaftliches Plädoyer im Landtag zum Erhalt und Schutz der Unabhängigkeit der Realschulen
  • Timm Kern fordert CDU-Landtagsabgeordnete Katrin Schindele als Mitglied einer Regierungspartei auf, sich ebenfalls schützend vor die Realschulen in der Region zu stellen
  • Kern: „Die Realschulen sind unverzichtbar für unser Land, weil sie für die Schülerinnen und Schüler unverzichtbar sind!“

Den bildungspolitischen Sprecher der FDP/DVP-Fraktion Dr. Timm Kern erreichten letzte Woche beunruhigende Informationen aus dem Kultusministerium: Es sei geplant, die bisher eigenständigen Referate der Realschulen und der Gemeinschaftsschulen im Kultusministerium zusammenzulegen und der Leitung aus dem Gemeinschaftsschulbereich zu unterstellen. Dies nahm der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Timm Kern sofort zum Anlass am vergangenen Donnerstag ein leidenschaftliches Plädoyer für den Erhalt und Schutz der Unabhängigkeit der Realschulen im Parlament zu halten. Bei der Debatte mit Kultusministerin Therese Schopper (Grüne) wies diese erschreckenderweise die Pläne weder zurück, noch dementierte sie.

„Sollten sich diese Umstrukturierungsvorhaben der Landesregierung bewahrheiten, wäre das ein Anschlag auf die Bildungsvielfalt und gegen die Unabhängigkeit und Stärke der Realschulen, mit dem Ziel, die von den Grünen favorisierte Gemeinschaftsschule in den bildungspolitischen Vordergrund zu rücken“, führte Dr. Timm Kern in seiner emotionalen Rede aus. Nur ein bildungspolitischer Naivling würde hinter einer solchen Umstrukturierung im Ministerium lediglich eine administrative Einzelmaßnahme sehen. Dabei zitierte Timm Kern auch eine aktuelle Pressemitteilung des Realschullehrerverbandes, in der von einer politischen „Nahtoderfahrung“ die Rede war: „Die Vertreter der Schulart Realschule mit ihrer ‚Nahtoderfahrung‘, seinerzeit unter Grün-Rot herbeigeführt, wissen natürlich, dass einer zunächst administrativen Gleichschaltung der (für die schulische Entwicklung der Kinder so wichtigen) unterschiedlichen Schularten, die äußere Gleichschaltung auf dem Fuß folgen wird. Das würde die Abschaffung differenzierter Schulwege für die unterschiedlichen Kinder in Baden-Württemberg bedeuten. Das Aus für schulische Vielfalt!“

Der Wert der Realschulen werde viel zu oft unterschätzt und offensichtlich von der grün-schwarzen Landesregierung nicht anerkannt, kritisierte Dr. Timm Kern. Dabei seien es die Realschulen, die Schülerinnen und Schüler seit Jahren auf einen Abschluss und für den Beruf vorbereiten. Gerade die Realschulen in Horb und Freudenstadt seien tragende Bildungssäulen im Landkreis und dürften auf keinen Fall im vielfältigen Bildungsspektrum in der Region untergehen. Kern werde alles daran setzen, die schleichende pädagogische Aushöhlung der Realschulen zu verhindern und ihre Unabhängigkeit zu stärken. Dafür würde er „bis zum letzten bildungspolitischen Blutstropfen“ kämpfen, versprach er im Landesparlament.

In diesem Zusammenhang fordert der FDP-Abgeordnete Dr. Timm Kern seine CDU-Kollegin im Wahlkreis Katrin Schindele auf, sich ebenfalls ohne Wenn und Aber vor die Realschulen in der Region zu stellen. „Ich kann nur hoffen, dass die CDU den Ernst der Lage für die Realschulen erkennt und die grünen Pläne noch stoppt. Es kann nicht sein, dass die CDU einen Staatssekretär im Kultusministerium stellt, gleichzeitig aber in einer bildungspolitischen Schockstarre verharrt und die grüne Kultusministerin ganz nach ihrem eigenen Geschmack Schalten und Walten lässt“, kritisierte Dr. Timm Kern das bisherige Verhalten der CDU im Landtag.

„Wir brauchen nicht die eine Schule für alle, sondern die passende Schule für jedes Kind. Diese Vielfalt der Bildungsauswahlmöglichkeiten muss unter allem Umständen bewahrt werden und die Stärkung der Unabhängigkeit der Realschulen ist hierfür ein unverzichtbarer Schritt!“, fasste Dr. Timm Kern seine Forderungen zusammen.

Die komplette Plenardebatte unter der Überschrift „Auf Schwarz folgt Grün – das Bildungschaos bleibt“ wurde aufgezeichnet und kann in voller Länge auf der Homepage des Landtages angeschaut werden:
19. Sitzung vom 11. November 2021