- Kern ermutigt Erzieherklasse, ihre Anliegen öffentlich starkzumachen
- Oberlinhaus Freudenstadt erläutert Landtagsabgeordnetem Dr. Timm Kern (FDP) anstehende Veränderungen durch die generalisierte Pflegeausbildung
- Reform darf keine Schwächung der Pflegeausbildung in der Fläche bedeuten
Der Landtagsabgeordnete Timm Kern war anlässlich des Tags der Freien Schulen zu Besuch im Oberlinhaus Freudenstadt. Dabei stand zunächst die Erzieherausbildung im Fokus des Gesprächs von Timm Kern mit der stellvertretenden Schulleiterin Beatrice Reiner. Er diskutierte mit einer Klasse angehender Erzieherinnen und Erzieher, die ihm die Forderung erläuterten, diesen wichtigen Beruf gesellschaftlich besserzustellen. „Wir legen das Fundament, auf dem die Grundschulen aufbauen“, so eine Schülerin. Dabei war den angehenden Erzieherinnen und Erziehern neben einer besseren Bezahlung auch höhere Investitionen in die Ausstattung von Kindergärten ein Anliegen. „Hier gibt es von Kindergarten zu Kindergarten große Unterschiede. Wir wünschen uns deutlich mehr Investitionen, damit unsere Kindergärten mehr Möglichkeiten für gute pädagogische Arbeit bieten“, so die Schülerschaft. Beispielhaft nannten sie die Ausstattung mit Musikinstrumenten oder Sportgeräten.
Timm Kern ermutigte die jungen Menschen, ihre Forderungen auch öffentlich zu transportieren: „Eure Forderungen sind aus meiner Sicht gut durchdacht und absolut berechtigt. Schreibt Leserbriefe oder Beiträge in sozialen Medien, sendet Eure Forderungen an möglichst viele Entscheidungsträger. Dann wird diesem wichtigen Anliegen auch gesellschaftlich mehr Rechnung getragen. Bildung und Ausbildung müssen stärker in den Fokus der politischen und gesellschaftlichen Debatte rücken.“
Im Verlauf des Besuchs konnte sich Timm Kern bei Hans-Henning Averbeck, Direktor des Oberlinhauses, über die anstehenden Veränderungen der neuen generalistische Pflegeausbildung informieren. Ab Januar 2020 werden die Ausbildungsberufe der Kinderkrankenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Altenpflege zu einem generalistischen Ausbildungsgang zur Pflegefachfrau/-mann zusammengeführt. Dies bedeutet für Ausbildungsstätten wie das Freudenstädter Oberlinhaus erhebliche Veränderungen.
Die Gesprächspartner waren sich einig, dass durch die Generalistik keine bewährten Strukturen der Pflegeausbildung aufgegeben werden dürfen. Direktor Hans-Henning Averbeck sieht den Landkreis Freudenstadt mit den angrenzenden Regionen dabei gut aufgestellt. Es gelte jedoch noch viele Aufgaben zu bewältigen. Man werde mit den Krankenhäusern des Landkreises Freudenstadt eine gemeinsame Pflegeschule als Ausbildungsstätte führen, um die Pflegeausbildung im ländlichen Raum zu stärken und die dringend benötigten Fachkräfte vor Ort ausbilden zu können. Ein Ausbildungsverbund mit den Trägern der praktischen Ausbildung und den weiteren Praxiseinsatzstellen entsteht dabei unterstützend. Timm Kern erläuterte: „Angesichts des akuten Fachkräftemangels wäre es verheerend, wenn Ausbildungsstandorte in der Fläche geschwächt würden. Das muss auf jeden Fall verhindert werden.“