Für Schulen gilt im Grunde dasselbe wie für Familien: Man sollte nicht zwischen Lieblingskindern und Stiefkindern unterscheiden, sondern alle fair und möglichst gleich behandeln.
Leider offenbart insbesondere der grüne Teil der Landesregierung in der Debatte um das neunjährige Gymnasium ein anderes Verhalten: Um möglichst viele gymnasiale Kinder auf das eigene Lieblingsprojekt, nämlich die Gemeinschaftsschule, zu lotsen, muss das allgemeinbildende Gymnasium mit G8 unattraktiv bleiben. So werden die Bildungschancen der Schülerinnen und Schüler auf den Gymnasien aufs Spiel gesetzt!
Wir brauchen flächendeckend G9, um jedem einzelnen Schüler und jeder einzelnen Schülerin die Möglichkeit zu geben, das Abitur in neun Jahren abzulegen. Aktuell wird das vielen jungen Menschen, die das eigentlich wollen, verwehrt. Teilweise müssen G9-Plätze sogar verlost werden – ein bemerkenswertes Beispiel für die von der Landesregierung viel beschworene Bildungsgerechtigkeit.
Die FDP steht für ein differenziertes Schulsystem, in dem alle Schulformen ihren Platz haben – und in dem eine Politik gemacht wird, die nicht zwischen Lieblingskindern und Stiefkindern unterscheidet.
Mehr Infos:
Aussprache zum Antrag der Fraktion der SPD und Stellungnahme des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport – Kostenmodelle für den Ausbau des neunjährigen Gymnasiums im Rahmen einer gesetzlichen Wahlfreiheit zwischen G 8 und G 9
56. Sitzung, Mittwoch, 1. Februar 2023
Quelle: Live-Stream vom 01.02.2023