Mit einer kleinen Anfrage an das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport hat der örtliche Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern (FDP) den Stand der Lehrerversorgung im Landkreis Freudenstadt abgefragt. In ihrer Pressekonferenz zum Auftakt des neuen Schuljahrs 2016/2017 hatte die Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann bekanntgegeben, dass noch 672 Lehrerstellen in Baden-Württemberg unbesetzt seien. Dies nahm Dr. Timm Kern (FDP) zum Anlass, die Situation im Landkreis Freudenstadt zu erfragen. „Unbesetzte Lehrerstellen führen zu Unterrichtsausfall und fachfremden Unterricht. Dies gilt es zu verhindern, um guten Unterricht an den Schulen im Landkreis zu gewährleisten“, so der bildungspolitische Sprecher der FDP/DVP-Landtagsfraktion Dr. Timm Kern. Die Antwort des Kultusministeriums hatte er diese Woche erhalten (Siehe Anlage). Offensichtlich konnten alle ausgeschrieben Stellen im Bereich der Grund-, Werkreal- und Haupt- und Realschulen vergeben werden. Und auch die allgemein bildenden Gymnasien hätten alle Stellen derzeit besetzt. Bei den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren seien eineinhalb Deputate noch unbesetzt geblieben. „Mit dem Inklusionsgesetz hat die Landesregierung bewirkt, dass die Sonder- und Förderschulen Probleme bei der Lehrergewinnung haben. Ich habe einige dieser Einrichtungen in meinem Wahlkreis bereits besucht und vor Ort hervorragende Konzepte kennengelernt. Diese sollte man stärker unterstützen und nicht glauben, dass Inklusion nebenbei oder mit nicht sonderpädagogisch qualifiziertem Lehrpersonal geleistet werden könnte“, kritisiert Dr. Timm Kern die neuen Regelungen im sonderpädagogischen Bereich.

Dr. Timm Kern (FDP): „Unerfreulich ist auch die Nachricht, dass an den beruflichen Schulen zwei Stellen noch nicht besetzt werden konnten. Auch die neue grün-schwarze Landesregierung zeigt leider wenig Kreativität bei der Lehrergewinnung. Dies trifft die beruflichen Schulen mit ihren sehr spezifischen Anforderungen in besonderer Weise. Die Ausschreibungen und die Stellenzusagen müssen möglichst früh erfolgen und die Verantwortung über die Personalauswahl sollte überwiegend an den Schulen stattfinden. Diesem Vorschlag verschließt sich leider auch die derzeitige Kultusministerin Dr. Eisenmann.“

Leider ist die Antwort der Landesregierung bei der Frage nach der Lehrerversorgung im Krankheitsfall oder bei Mutterschutz und Elternzeit sehr vage. Offen bleibt aus Sicht von Dr. Timm Kern (FDP), wie im konkreten Fall die Versorgung aussieht. „Es freut mich, dass viele Stellen in unserem Landkreis besetzt werden konnten. Dennoch scheint gerade die Vertretungsfrage nicht ausreichend gesichert zu sein. Ich werde auch weiterhin an diesem Thema dranbleiben und die Situation im Landkreis weiterverfolgen“, verspricht Dr. Timm Kern (FDP) und hofft, dass auch bei der ersten Grippewelle beispielsweise die Landesregierung zu ihrem Wort steht und eine Unterrichtsversorgung ohne Ausfälle gewährleisten kann.

Kleine Anfrage von Dr. Timm Kern zur Lehrerversorgung im Landkreis Freudenstadt