Zu einem Austausch über die aktuelle Schulsituation in der Gemeinde Pfalzgrafenweiler trafen sich der Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern (FDP) und Bürgermeister Dieter Bischoff in der vergangenen Woche. „Wir hoffen, dass die Anmeldezahlen bei der Werkrealschule weiterhin stabil bleiben, sodass wir problemlos den Standort hier im Schulzentrum halten können“, so Bürgermeister Bischoff. Der bildungspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion Dr. Timm Kern kennt die Sorgen vieler baden-württembergischer Bürgermeister und die Unsicherheit, die gerade auch bezüglich anstehender Investitionen herrscht. Welche Schulart wird es zukünftig überhaupt noch geben? Welche ist politisch gewollt? Diese Fragen stellen sich momentan sehr viele Kommunalpolitiker anlässlich der tiefgreifenden bildungspolitischen Reformen der grün-roten Landesregierung. Für das kommende Schuljahr wurden die Zahlen gestern Abend bekannt. So hat die Werkrealschule für das kommende Schuljahr 16 Anmeldungen.
Die Realschule wird mit 66 Anmeldungen voraussichtlich drei Eingangsklassen bilden können.

Bürgermeister Dieter Bischoff berichtete, dass sich der örtliche Gemeinderat auch umfassend über die Gemeinschaftsschule informiert hätte, aber von den vorgetragenen Argumenten nicht überzeugt worden wäre. Er lobte die Schulen in seiner Gemeinde und die engagierten Lehrerinnen und Lehrer. „Die Diskussion über den Fortbestand der Werkrealschule trifft auch die Lehrer dort sehr hart. Sie leisten sehr gute Arbeite und begleiten die Schüler auch über das Erforderliche hinaus“, so Bischoff.
Das neue Realschulkonzept der grün-roten Landesregierung sieht Dr. Timm Kern (FDP) sehr kritisch. „Dass zukünftig dort in der Orientierungsstufe (5. und 6. Klasse) das Sitzenbleiben grundsätzlich abgeschafft wird, halte ich für falsch.“
Die FDP setze sich stattdessen für einen parteiübergreifenden Schulfrieden in Baden-Württemberg ein. „Es kann nicht sein, dass die Bildungspolitik vor Ort in diesem Ausmaß von der politischen Großwetterlage in Stuttgart abhängig ist. Wir brauchen im Bildungsbereich dringend mehr Verlässlichkeit und mehr Planungssicherheit. Nach meiner Vorstellung sollten die Verantwortlichen Ort möglichst viel Entscheidungskompetenzen haben, wie die Schulstruktur aussieht.“, so der Bildungsexperte der FDP-Landtagsfraktion.
Mehr Verlässlichkeit im Schulsystem wünschte sich auch Bürgermeister Dieter Bischoff: „Ich würde es sehr begrüßen, wenn es zu einem Schulfrieden in Baden-Württemberg kommen würde. Daher unterstütze ich Ihr Anliegen in diesem Fall sehr.“