• Martina Lehmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim spricht mit Dr. Timm Kern
  • Gute Arbeitsmarktlage und großes Potential durch Frauen vorhanden
  • Kern: „Die Antwort auf die chaotischen Umstände 2015 und 2016 muss modernes Einwanderungsgesetz sein“

 

Die Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim will Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt durch umfassende Weiterbildungsmöglichkeiten gestalten. „Im Schulterschluss mit Betrieben und Arbeitnehmern sowie weiteren Partnern wollen wir der Digitalisierung begegnen und unsere aktuellen, hervorragenden Arbeitsmarktzahlen weiter verbessern“, sagte Martina Lehmann, die Vorsitzende der Geschäftsführung in Nagold. Zu Gast war der Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern, der sich über die Lage am Arbeitsmarkt im Landkreis Freudenstadt informierte.

Martina Lehmann sieht mit Blick auf über 5 000 offene Stellen im Nordschwarzwald ein großes Potential für den beruflichen Wiedereinstieg von Frauen: „Der eigene Job ist die beste Vorsorge gegen Altersarmut. Wir wollen Frauen auf diesem Weg unterstützen. Lösungen müssen wir als Gesellschaft aber insgesamt finden, denn beispielsweise gute Kinderbetreuungs- und ÖPNV-Angebote sind zentrale Rahmenbedingungen, die passen müssen.“ Mit ihren rund 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern will Martina Lehmann auch neue Türen für Langzeitarbeitslose öffnen.

Im Landkreis Freudenstadt ist ein enormer Mangel an Arbeitskräften, vor allem im Bereich der Gastronomie und Pflege, erkennbar. Aus diesem Grund ist für den Abgeordneten Dr. Timm Kern auch eine geordnete Zuwanderung notwendig, um Wohlstand halten und neu schaffen zu können. „Die Antwort auf die chaotischen Umstände 2015 und 2016 muss endlich ein modernes Einwanderungsgesetz mit Punktesystem sein, das klar zwischen Flucht, Asyl und Zuwanderung unterscheidet und Ordnung ins System bringt“. Er sieht hier vor allen Dingen die Bundes-CDU in der Pflicht, endlich praktikables Recht zu schaffen, auf das alle gesellschaftlichen Akteure warten.

Auch Martina Lehmann sieht in einfachen und klaren Gesetzen den besten Rahmen. „Unsere Beraterinnen und Berater wollen nicht komplexe Rechtsmaterie erörtern, sondern Mensch und Arbeit zusammenbringen“, sagte sie.

Sie wies abschließend auf die Bedeutung einer fundierten Berufsausbildung als wirksamste Prävention gegen Arbeitslosigkeit hin. Daher unterstützt die Agentur für Arbeit das Nachholen eines Berufsabschlusses beraterisch und finanziell nicht nur für arbeitslose Menschen, sondern über das Programm „WeGebAU“ sogar für bereits beschäftigte An- und Ungelernte. Ein weiterer wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Region.