„Wir bilden mit großem Erfolg junge Menschen aus und es macht Spaß, das Handwerk weiterzugeben.“ Mit diesem Plädoyer für das duale Ausbildungssystem wandte sich der Dornstetter Unternehmer Peter Raisch an den bildungspolitischen Sprecher der FDP-Landtags-Fraktion, Dr. Timm Kern und führte diesen durch seinen Betrieb.

In der 1998 gegründeten Firma „Raisch Werbetechnik“ arbeiten fünf Beschäftigte und eine Auszubildende. Hier werden sämtliche Werbeträger aus verschiedenen Materialien hergestellt. „Wir setzen praktisch um, was Werbeagenturen oder Architekten designen“, erklärte Peter Raisch das Betriebskonzept. Mit Sorge nimmt der Unternehmer die momentanen Veränderungen in der Bildungspolitik wahr: „Für diese Schulpolitik, die bisher gut funktionierenden Schulen das Wasser abgräbt, habe ich kein Verständnis mehr“, fasste er seine Kritik zusammen. Worte, die der Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern (FDP) seit vier Jahren im Parlament an die grün-rote Landesregierung ausspricht. „Es ist verheerend, wie überhastet und schlecht vorbereitet diese Landesregierung Bildungsreformen durchführt.“ Als Beispiel nannte er die Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung und der massive Anstieg der Sitzenbleiber-Quoten in Realschulen und Gymnasien. Außerdem wird durch die Privilegierung der Gemeinschaftsschule den Real-, Werkreal- und Berufsschulen die Chance genommen, ihre gute Arbeit auszubauen. Peter Raisch hat das Schulfriedens-Papier von Dr. Timm Kern gelesen und kommentierte: „Sie sprechen damit vielen aus der Seele.“ Der Bildungspolitiker nimmt bei vielen Gesprächen mit Schulen, Betrieben und Verbänden in ganz Baden-Württemberg eine große Verunsicherung wahr und will deshalb mit einem Schulfrieden langfristige Fragen über die Schulstruktur beantworten und diese dadurch weniger von der politischen Konstellation in Stuttgart abhängig machen. Dr. Timm Kern (FDP): „Erst dann können wir uns über die Qualität von Bildung Gedanken machen, wie wir junge Menschen zu verantwortungsbewussten Bürgern ausbilden, die ihre Chancen wahrnehmen können.“

Deshalb darf sich nach Timm Kerns Verständnis Schulpolitik nicht ausschließlich nach der Höhe der Akademisierungsquote richten. „Eine gute berufliche Ausbildung verschließt keine Türen, sondern ist in einem durchlässigen Schulwesen eine gute Basis für weitere Bildungserfolge.“, so die Erfahrungen des Dornstetter Unternehmers.