Waldachtal „Bildung und Ausbildung – was hat sich in den letzten drei Jahren getan?“ war das Thema, über das die Auszubildenden der Unternehmensgruppe fischer mit dem Parlamentarischen Geschäftsführer und stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der FDP/DVP-Landtagfraktion Dr. Timm Kern am Montag am Hauptsitz des Befestigungsspezialisten in Tumlingen diskutierten.
Marc-Sven Mengis, Geschäftsführer Personal, hieß den Gast zunächst in einer kurzen Ansprache willkommen und betonte, dass für fischer als Unternehmen die politische Bildung der Azubis von großer Bedeutung sei. In diese Reihe füge sich das Gespräch ein, das von den Nachwuchsmitarbeitern intensiv vorbereitet worden sei.
„Seit 2011 hat sich unter der rot-grünen Landesregierung im Bildungsbereich sehr viel verändert, nicht immer zum Besseren „, berichtete Dr. Timm Kern in seinen Impulsvortrag vor den Azubis und DH-Studierenden. „Notwendige Änderungen sind dringend geboten, aber ein langsamer, eher evolutionärer Weg ist hier nachhaltiger.“ Der Bildungsexperte und Kreisvorsitzende der FDP im Landkreis Freudenstadt stellte die einzelnen Veränderungen in der baden-württembergischen Bildungspolitik in prägnanten Worten dar. Großen Wert legte er darauf, dass man das bestehende und auch bewährte Bildungssystem mit seiner Vielfältigkeit zwar modernisieren, aber unbedingt erhalten müsse.
Engagiert nutzten die Azubis die anschließende Diskussion mit dem Landtagsabgeordneten und Bildungspolitiker. In der offenen und vielfältigen
Gesprächsrunde wurde ein bunter Reigen unterschiedlicher aktueller Themen angesprochen. Die jungen fischer-Mitarbeiter fragten nach den
Chancen der überfälligen Infrastrukturmaßnahmen wie die Horber Hochbrücke oder den Freudenstädter Tunnel. Besonderes Interesse galt den von der FDP geforderten Studiengebühren. „Es muss einfach mehr Geld in die Bildung investiert werden“, betonte Dr. Kern. Dabei favorisierte er das sogenannte nachlaufende Modell: „Nur erfolgreiche und gut verdienende Absolventen sollen ihre Ausbildungskosten in Form von nachlaufenden Studiengebühren nach ihrem Studium an den Staat zurückzahlen.“
Einen weiteren Schwerpunkt legte der Landtagsabgeordnete beim Thema Europa. Die EU und der Euro seien trotz aller Probleme äußerst wichtige Errungenschaften der Nachkriegszeit: „Ich bin ein leidenschaftlicher Europäer. Wir verdanken dem europäischen Gedanken zum großen Teil unseren heutigen Wohlstand, der vielen jungen Menschen als selbstverständlich gilt. Die ältere Generation hat noch sehr entbehrungsreiche Zeiten miterlebt und deshalb ist es für jeden jungen Menschen wichtig, sich täglich für den Erhalt dieser Lebensqualität zu engagieren“, erklärte Dr. Timm Kern. Man müsse sich persönlich einbringen, auch in die Politik, um die Zukunft zu gestalten.