Beste Bildung beginnt vor Ort

Bildung steht hoch im Kurs in Metzingen – das wurde beim Besuch des Landtagsabgeordneten Dr. Timm Kern (FDP) bei Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh deutlich. Oberbürgermeisterin Haberstroh konnte dem Abgeordneten von vielen Initiativen der Stadt im Bildungsbereich berichten und hatte mit dem bildungspolitischen Sprecher der FDP-Fraktion genau den passenden Gesprächspartner dafür.
Ein Beispiel für Fortschritte in der Metzinger Bildungslandschaft sei dabei das Thema Schulsanierung. Hier werden in den nächsten Jahren rund 100 Mio. Euro investiert. Nicht nur, weil die Schulgebäude in die Jahre gekommen sind, sondern auch um den aktuellen Bedarfen gerecht werden zu können. Beispielsweise im Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium. Dort entsteht aktuell bereits ein Ersatzneubau für den Naturwissenschaftlichen Trakt. Im Anschluss erfolgt noch eine umfangreiche Sanierung des Hauptgebäudes. Ebenso werde in die Grundschule im Stadtteil Neuhausen investiert: Hier sei sowohl eine Generalsanierung als auch eine Ergänzung für die Bedarfe der Ganztagesbetreuung geplant. . „Solche Summen sind für uns als Kommune natürlich eine riesige Herausforderung – aber wir müssen und wollen es machen“, so die Oberbürgermeisterin. Der FDP-Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern plädierte dafür, die Finanzierung von Bildung insgesamt auf ein neues Fundament zu stellen: „Den Bildungsföderalismus halte ich für richtig, weil es in den unterschiedlichen Bundesländern unterschiedliche Traditionen und Schwerpunkte gibt. Trotzdem muss es möglich sein, zu einer Kooperation zwischen Bund, Ländern und Kommunen bei der Schulfinanzierung zu kommen. Hier hat die vergangene Bundesregierung gute Schritte unternommen, die jetzt nicht wieder rückgängig gemacht werden dürfen“.
Zur Bildungslandschaft gehöre in Metzingen ganz selbstverständlich auch die frühkindliche Bildung, erläuterte Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh: „Für uns fängt Bildung schon bei der U3-Betreuung an. Das Angebot im frühkindlichen Bereich ist dabei einer der wichtigsten Standortfaktoren für uns als Kommune und auch für die lokale Wirtschaft von hoher Bedeutung.“ Für den ab 2026 geltenden Anspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulbereich zeigte sie sich optimistisch: „Die Regelungen, die jetzt kommen, haben wir zum großen Teil schon abgedeckt bzw. mit den kommenden Baumaßnahmen im Blick“. Der Ausbau des Ganztags sei wichtig, er dürfe aber nicht zum Zwang werden, ergänzte Dr. Timm Kern: „Jeder, der ein Angebot braucht, soll auch eines bekommen. Dabei muss aber Wahlfreiheit gelten – sonst trocknen wir zum Beispiel auch das Ehrenamt und die Vereinsarbeit aus“, warnte der FDP-Abgeordnete vor einem verpflichtenden Ganztag. Stattdessen brauche es flexible Lösungen.
Vor dem Besuch aus dem Landtag hatte Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh auch bei den Praktikantinnen und Praktikanten im Rathaus gefragt, was ihre drängendsten Themen seien. Auch hier stand die Bildung im Mittelpunkt. So sei zum Beispiel das Thema sexualisierte Gewalt und wie die Institution Schule damit umgehen müsse genannt worden. Dr. Timm Kern war sich der zunehmenden Wichtigkeit dieses Themas bewusst: „Zahlen besagen, dass zwei bis drei Kinder pro Klassenzimmer von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Das ist eine Statistik, die uns als Politik alarmieren muss! Ich finde, es braucht mehr Fokus auf das Thema in der Lehrerausbildung und mehr Unterstützung für die Schulen bei der Erstellung eines Schutzkonzeptes“.
Ein weiteres Querschnittsthema, welches sowohl die Schulen, Schwimmvereine als auch die gesamte Bevölkerung Metzingens betreffe, sei das Thema Bäder und Schwimmen, so Carmen Haberstroh. Nachdem bei einem Bürgerentscheid entschieden wurde, ein neues Bad zu bauen, sei dieses nun in der Planung. Die Eröffnung sei für das Jahr 2029 geplant. Hier appellierte die Oberbürgermeisterin, dass Bund und Land, öffentliche Bäder besser mit laufenden Zuschüssen unterstützen sollte als mit Einmalzuschüssen. Beispielsweise für den Schwimmunterricht von Nachbarkommunen ohne Bäder, was Synergien schaffen würde.
Ein Beispiel, dass von einer guten Bildung vor Ort am Ende alle Vorteile hätten, so Dr. Timm Kern abschließend: „Schließlich haben wir in Baden-Württemberg und im Landkreis Reutlingen keine wertvollen Bodenschätze – unseren Wohlstand und unsere freie Art zu leben können wir nur mit bester Bildung erhalten. Und die fängt mit den richtigen Weichenstellungen vor Ort an – wie hier in Metzingen!“